Sehnde: Brutgelege wurden bei Abholzung im Rethmar nicht zerstört

Am westlichen Ortseingang von Rethmar entsteht zurzeit ein Kreisverkehr, der das Baugebiet am Westrand des Dorfes an das Verkehrsnetz anbinden soll. Einige Rethmarer haben in letzter Zeit allerdings einen besorgten Blick auf die Baustelle geworfen, denn am nördlichen Rand des Kreisels hat die Baufirma Depenbrock aus Stemwede Bäume und Sträucher abgeholzt. Die Rethmarer befürchten nun, dass mitten in der Brut- und Setzzeit dort vorhandene Gelege und Nester bei den Fällarbeiten zerstört worden sein könnten. Die Sehnder Gruppe des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) bemängelt zudem die fehlende Information für die Dorfbewohner. „Die Bürger haben uns daraufhin angesprochen“, sagt Nabu-Sprecher Holger Klinkert. Abholzung war vorgesehen: „Die Stadt hat nichts falsch gemacht“, betont Klinkert. Die Abholzung an der Stelle sei von vornherein im Bauplan vorgesehen gewesen. Allerdings hätte sie bereits im Februar, also vor der Brut- und Setzzeit, erfolgen sollen. „Wir wissen nicht, ob jetzt das Areal ausreichend auf brütende Tiere abgesucht worden ist“, meint Klinkert. Nach Auskunft der Stadt gibt es jedoch keinen Grund zur Sorge. Die Fällarbeiten der Baufirma seien von einem Langenhagener Landschaftspflegebüro begleitet worden, sagt Gudrun Keller vom Fachbereich Stadtentwicklung. Mitarbeiter des Büros hätten das Gelände vorher genau auf brütende Tiere hin untersucht. Gesetzlich einwandfrei sei die Aktion laut Stadt ebenfalls gewesen. Die Region war im Vorfeld um eine Ausnahmegenehmigung ersucht worden. Die sei aber laut Auskunft aus dem Regionshaus nicht notwendig, da Baumaßnahmen, die im öffentlichen Interesse stehen, über eine sogenannte Legalausnahme Eingriffe in Natur und Landschaft auch während der Brut- und Setzzeit zuließen. Dreifache Ausgleichsmaßnahmen sind geplant: Ohnehin werde es für den Bau des Kreisels Ausgleichsmaßnahmen in dreifachem Umfang des erfolgten Eingriffs geben, sagt Keller „Die ersten Ersatzpflanzungen sind bereits für diesen Herbst geplant.“ Lesen Sie auch: Erschließungsarbeiten liegen im Zeitplan Von Michael Schütz