Sehnde: Dolgener Jäger wollen Rehkitze mit Drohne retten

Die Lehrter Jäger haben bereits eine, die in Uetze auch, und in Burgdorf ist gerade eine Spende für den Kauf eingegangen. Jetzt hat sich die Jagdgenossenschaft Dolgen ebenfalls dazu entschlossen, eine Drohne einzusetzen, um besonders im Frühjahr junge Wildtiere zu schützen und zu retten. Tiere drücken sich an den Boden: Gerade die sogenannte Grünlandpflege – also das Mähen von Wiesen – berge im Mai Gefahren für Rehkitze, sagt Henning Kobbe von der Jagdgenossenschaft Dolgen. „Die Kitze werden ins hohe Gras gesetzt.“ Neben ihrer Tarnung sei vor allem das Verhalten der Kitze ein Problem für die Landwirte, die die Wiesen zur Futterbeschaffung mähen wollen. „Die Tiere fliehen nicht, sondern drücken sich an den Boden.“ Von den Traktoren aus seien sie auf diese Weise nicht zu sehen. „Die Kitze können so verletzt oder gar getötet werden.“ Außerdem werde dadurch das Mähgut verunreinigt. Jäger zu Drohnenpiloten ausgebildet: Eine Drohne soll dabei helfen, das Problem zu lösen. Mithilfe der Umweltstiftung Bingo, die das Vorhaben mit 5000 Euro unterstützt, haben Kobbe, Hans-Heinrich Bartels, Cyriak Dröse und Kersten Schmahlstieg eine Drohne angeschafft. Außerdem haben sie sich als Drohnenpiloten ausbilden lassen. Mit einer Zertifizierung haben die vier Dolgener sogar eine Sondergenehmigung, in unmittelbarer Nähe von Hochspannungsleitungen, Bundesstraßen und Bahnanlagen zu fliegen, um Kitze zu entdecken. „Die Möglichkeit zur Unterschreitung der gesetzlichen Mindestabstände von 100 Meter zu diesen Bauten ist für uns wichtig, um effizient suchen zu können“, erläutert Kobbe. Für die Suche fallen jährlich rund 100 Arbeitsstunden an. Die Jäger sind vor allem in den Morgenstunden tätig. Die Kosten für den Unterhalt und die Versicherung der Drohne von rund 300 Euro im Jahr übernimmt die Jagdgenossenschaft. Die vier Jäger hoffen, damit auch die umliegenden Reviere unterstützen zu können. In Lehrte wird dies schon seit vergangenem Jahr praktiziert. Von Michael Schütz