Sehnde: Klein Lobker Feuerwehr spielt Theater zum Advent

So manch einer, der das Feuerwehrhaus in Klein Lobke nur zur Weihnachtsfeier betritt, ist möglicherweise am Sonnabendabend etwas verwirrt gewesen. Die Bühne, auf der die Kinder und Erwachsenen traditionell je ein Weihnachtsstück spielen, befand sich nicht mehr an der gewohnten Stelle. Schon vor mehr als einem Jahr hatte die Feuerwehr damit begonnen, die ehemalige Lehrerwohnung in dem alten Schulgebäude umzubauen, um mehr Platz zu bekommen. Dazu wurde auch die Bühne von der östlichen auf die westliche Seite des Hauses verlegt. „Das ist eigentlich der ursprüngliche Zustand des alten Schulgebäudes“, erklärte Feuerwehrmann Hermann Fricke. „Zu meiner Schulzeit stand da auch eine Bühne.“ Mehr Besucher finden Platz: Die Renovierung und Erweiterung des Feuerwehrhauses habe einen entscheidenden Vorteil, sagte Ortsbrandmeister Bernhard Fricke: „Jetzt passen wirklich alle Besucher hinein.“ Denn der Andrang zu dem großen Ereignis im 250-Einwohner-Dorf ist stets enorm. Regelmäßig sind 100 Besucher oder mehr dabei. Die hätten früher nicht alle Platz gefunden. „Und deswegen sind viele nach den Theaterstücken wieder nach Hause gegangen“, sagte Fricke. Jetzt könnten alle bleiben und mitfeiern. Pastor greift zur Gitarre: Neben den Aufführungen gehört auch das Singen von Weihnachtsliedern dazu. Zu dessen Begleitung hatte sich die Feuerwehr die Gitarrenkünste von Pastor Raphael Below gesichert. Der allerdings stellte sein Licht erst einmal unter den Scheffel. Mit der musikalischen Begleitung weihnachtlichen Liedguts kenne er sich nicht so gut aus, bat er um Nachsicht: „Ich komme eher aus dem Rock und Pop.“ Traditionell knapp bemessen war bei den Schauspielern auf der Bühne die Probenzeit. „Wir beginnen immer erst Ende November“, sagte Jana Fricke. Die Tochter des Ortsbrandmeisters war für die Stückauswahl zuständig und hatte sich mit dem Schwank „Alarm, es brennt!“ für ein Stück mit Feuerwehrbezug entschieden. Sie könne immer erst sehr kurzfristig bestimmen, welches Stück zur Aufführung kommen soll, erklärte sie, denn sie müsse sich danach richten, wer mitspielen möchte. In diesem Jahr waren es drei Frauen und drei Männer. Da passte das Stück von Hartmut Loewenstein und Anke Habekost sehr gut, in dem es um einen Opernbesuch, eine Schwiegermutter und die unsachgemäße Handhabung eines Bügeleisens geht. Märchengestalten kriechen unter eine Decke: Vor den Erwachsenen war der Nachwuchs dran. Kinder im Alter von drei bis zwölf Jahren brachten das kurze Stück „Unter einer Decke“ auf die Bühne. Der Titel war dabei wörtlich zu nehmen, denn ein Wichtel, der vom Weihnachtsmann in den Wald geschickt wird, trifft dort auf Gebrüder-Grimm-Gestalten wie das Rumpelstilzchen, Rotkäppchen sowie die Prinzessin und ihren Frosch. Alle zusammen versammeln sie sich unter einer wärmenden Decke. Allerdings habe eine Erwachsene einspringen müssen, erklärte Wibke Kuhr, die das Stück gemeinsam mit Maren Busse und Katharina Bernards einstudiert hatte. „Ein Kind ist kurzfristig ausgefallen.“ Das sei aber schon das einzige Problem bei der Vorbereitung gewesen. Die Generalprobe sei bestens gewesen. Bei Kindern muss es für eine gute Aufführung eben keine schlechte Generalprobe geben, wie es der Theaterbrauch eigentlich verlangt. Lesen Sie auch: Das war die Bilanz der Klein Lobker Feuerwehr für 2018 Wie die Feuerwehr in Klein Lobke ihr Gerätehaus erweitert hat Von Michael Schütz