Sehnde: Natalie Heinrichs ist neue Geschäftsführerin der Stadtwerke

Bei den Stadtwerken Sehnde hat Anfang Januar eine Frau das Ruder übernommen: Die neue Geschäftsführerin Natalie Heinrichs wurde am Montag von Bürgermeister Olaf Kruse und Aufsichtsratschef Klaus Hoffmann offiziell vorgestellt. Noch im Dezember hatte sich der Aufsichtsrat nach einem langwierigen Auswahlverfahren für die 45-jährige Laatzenerin als Nachfolgerin für den zu den Stadtwerken nach Burgdorf gewechselten Frank Jankowski-Zumbrink entschieden. Heinrichs musste sich laut Aufsichtsratschef Klaus Hoffmann gegen 60 Mitbewerber durchsetzen. „Sie hat mit ihrer Qualifikation überzeugt. Dass es zudem eine Frau war, hat uns umso mehr gefreut“, erklärte Hoffmann. Die Betriebswirtin arbeitet seit vielen Jahren in der Energiebranche. Vorher war sie unter anderem bei den Stadtwerken in Oelde im Münsterland und zuletzt beim Energieversorger Enercity in Hannover in leitenden Positionen tätig. Drei Gesellschaften – 45 Mitarbeiter: Die 45-Jährige ist neben den Stadtwerken nun als Geschäftsführerin auch für die beiden Sehnder Kommunalgesellschaften der Energieversorgung Sehnde und Infrastruktur Sehnde mit ihren 45 Mitarbeitern verantwortlich. Die Stadt Sehnde setzt darauf, mit Heinrichs an der Spitze neue, gewinnbringende Angebote entwickeln zu können. Dabei geht es etwa um den Ausbau der erneuerbaren Energien. „Wir sehen hier gute Möglichkeiten für Photovoltaikanlagen“, sagt Heinrichs. Auch über den Einstieg der Stadt in die Windenergie werde nachgedacht. Zudem sei die Digitalisierung des Unternehmens ein wichtiger Schritt, um Kosten zu sparen und die Effizienz zu steigern. „Die Kunden von heute haben einen hohen Anspruch an den digitalisierten Service“, sagt sie. Heinrichs kann sich dabei gut vorstellen, dass in absehbarer Zeit etwa Daten wie Zählerstände, Tarife, Verträge oder Zahlungen einfach und bequem mit dem Laptop oder Smartphone abrufbar sind. Zudem wolle man Projekte wie einen Hausanschluss oder das Konfigurieren einer Photovoltaikanlage möglicherweise in Verbindung mit einem Stromspeicher und der Ladestation für das E-Fahrzeug anbieten – „alles bei uns aus einer Hand und dann auch digital – das wird unsere Zukunft sein“, sagt Heinrichs. Auch die Infrastrukturgesellschaft Sehnde, die für städtische Neubauten und Sanierungen verantwortlich ist, will die neue Geschäftsführerin „stärken und Wachstum generieren“. Beheizung des Waldbades wird vorbereitet: Als Nächstes stehen jedoch erst einmal einige konkrete Aufgaben an: Das Waldbad in Sehnde soll ab der kommenden Freibadsaison beheizt werden. Das Bad war am 1. Januar komplett in die Hände der Stadtwerke übergegangen. Die zunehmende Elektromobilität verlange zudem den weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur. Und die Konzessionsvergabe für Wasser steht nach 20 Jahren wieder an. „Dafür bereiten wir gerade die Bewerbung vor“, so Heinrichs. Insgesamt seien die drei Kommunalgesellschaften sehr gut aufgestellt, lobt Heinrich ihren Vorgänger Frank Jankowski-Zumbrink. Der Start unter Lockdown-Bedingungen sei nicht ganz leicht gewesen, räumt Heinrichs ein. „Ich schätze schon sehr den persönlichen Kontakt.“ Dennoch setzt die Mutter von zwei Kindern auf Flexibilität bei den Arbeitszeiten und hat Anfang Januar noch weitere Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt: „Nach meiner Erfahrung arbeiten viele von zuhause sogar noch effizienter.“ Von Patricia Oswald-Kipper