Sehnde: Ortsrat Wassel stellt neues Wappen auf

Gleich zwei Enthüllungen standen für den Ortsrat Wassel am Sonnabendvormittag auf dem Programm: Das Gremium um Ortsbürgermeisterin Almuth Gellermann traf sich zunächst an der östlichen Einmündung der Großen Kampstraße in die Rethener Straße, wo nun ein neues Ortswappen jeden Autofahrer aus Richtung Sehnde begrüßt. Danach ging es weiter in die Große Kampstraße zum Infokasten des Ortes. Dort hängt jetzt eine Tafel mit einem Ortsplan und einem Text zur Geschichte Wassels. Beide Neuanschaffungen hatte der Ortsrat für zusammen 2900 Euro in Auftrag gegeben. „Wir waren uns im Ortsrat schnell einig, dass wir ein Begrüßungsschild haben wollen“, sagte die christdemokratische Ortsbürgermeisterin. „Eigentlich wollten wir das groß mit Bratwurst und Getränken feiern“, meinte Gellermann. Wegen der Corona-Pandemie sei dies nun aber leider nicht möglich. „So haben wir nur einen mittelgroßen Kreis an Gästen“, sagte sie und schaute in die Runde mit rund einem Dutzend Teilnehmern. Das große Ortswappen solle den Autofahrern bewusst machen, durch welches Dorf sie fahren. „Wenn sie es denn überhaupt wahrnehmen“, meinte Gellermann etwas selbstironisch. Das Wappen ziert ein Falke: Das Wasseler Wappen, das sie mit Sekt taufte, sei schon etwas Besonderes, fand die Ortsbürgermeisterin. „Die meisten Sehnder Ortsteile haben einen Löwen im Wappen, wir dagegen einen Falken.“ Darauf sei auch der im Ort übliche Name „Kuckucksdorf“ für Wassel zurückzuführen. Gemalt hat das Wappen der Höveraner Gerhard Köpp, der auch für die Schützenscheiben im Ort zuständig ist. „Es war so groß, dass ich es nur in meiner Küche malen konnte“, berichtete er. Lesen Sie auch Kommunalwahl und Bundestagswahl 2021 in Sehnde: Das müssen Sie wissen Sehnde: Corona-Testzentrum entsteht in Ilten Knapp zwei Jahre dauert die Genehmigung: So schnell die Entscheidung im Ortsrat gefallen sei, so lange habe das Aufstellen gedauert, erklärte Gellermann. „Man kann in Deutschland ja nicht einfach so ein Schild aufstellen.“ Ihre SPD-Stellvertreterin Ulrike Dohrs hatte die Beantragung bei den zuständigen Stellen übernommen – sie sprach von einem regelrechten „Behördenkrieg.“ Immer habe hier oder da wieder eine Unterlage gefehlt. „Schon Ende 2018 habe ich mit dem Einholen der Angebote der Tischler für das Gerüst begonnen.“ Erst im August 2020 habe sie die Genehmigung von der Region erhalten. Keine Parkplätze an den Ortseingängen: Ungewöhnlich ist der Standort des neuen Ortsplans an der Großen Kampstraße – er liegt gegenüber der Kirche. Es sei ihr durchaus bewusst, dass ein solcher Orientierungsplan eher an den Ortseingängen stehen sollte, sagte Gellermann. „Aber dort gibt es keine Parkplätze, an denen man halten kann.“ Deswegen sei man auf den jetzigen Standort gekommen. „Die Kirche gilt als Dorfmittelpunkt, das findet jeder.“ Die Erstellung des Plans sei eine Aktion gewesen, die eine Hildesheimer Firma der Stadt angeboten habe, sagte Gellermann. Die habe sich dann direkt an die Ortsräte gewandt. „Und wir haben zugegriffen.“ Neben einem Ortsplan und einer Luftaufnahme aus dem Fundus des Rathauses kann man auch nun einen Text über die Geschichte Wassels lesen und Fotos ansehen. Das entsprechende Material hat Erika Nowak vom Verein Natur-Kultur-Pfad Wassel zusammengetragen. Von Michael Schütz