Sehnde: Straßenbahnmuseum startet an Pfingsten in die Saison

Seit Tagen ist auf dem Vereinsgelände des Hannoverschen Straßenbahn-Museums auf Hohenfels in Wehmingen viel los. Vereinsmitglieder werkeln an den Fahrzeugen, bauen um und planen den Start des Museums unter den neuen Corona-Regeln am Pfingstsonntag, 31. Mai. „Wir freuen uns, dass es endlich losgeht. Aber es ist noch eine Menge zu tun“, sagt Museumssprecher Bodo Krüger. Er rechnet mit viel Andrang, denn schon jetzt gebe es immer wieder Anfragen per Telefon. An den vergangenen Sonntagen standen auch immer mal Museumsbesucher vor dem verschlossenen Tor. Vor der Eröffnung müssten nun viele Regeln beachtet und Abläufe neu geplant werden. „Wir hoffen, dass wir das alles bis Pfingsten hinkriegen“, sagt Krüger. Essen und Getränke werden aus Küchenfenster gereicht: Dabei wird nicht nur der Kassenbereich so abgesperrt und mit Markierungen versehen, dass die Besucher mit ausreichend Abstand zueinander stehen können. Im Bistro muss noch richtig umgebaut werden. Bistrobesucher sollen ihr Essen und ihre Getränke künftig aus einem Küchenfenster neben der Eingangstür erhalten, damit der Abstand eingehalten wird. „Dafür müssen wir vor dem Fenster noch baulich etwas verändern, damit die Leute hier gut stehen können“, sagt Krüger. Kinderbahn fährt nicht: Auch der Fahrbetrieb wird den Abstands- und Hygieneregeln angepasst. Die historischen Bahnen, mit denen Besucher auf den Rundkurs gehen können, dürfen nur noch zu einem Drittel belegt sein. Auch das für den 1. Juni angekündigte „Straßenbahn selbst fahren“ findet statt. Die Kinderbahn dagegen wird diesmal gar nicht fahren. „Das ist alles zu eng“, sagt Krüger. Auch das Kino, der Fahrsimulator, die H0-Modellbahnanlage und das Kinderspielzimmer können vorübergehend nicht genutzt werden. Die Ausstellungen zur Geschichte der Straßenbahn, die sich im Eingangsbereich des Gebäudes befinden, werden an Pfingsten geöffnet. Dabei wollen Vereinsmitglieder dafür sorgen, dass sich nicht zu viele Menschen gleichzeitig in den Räumen aufhalten. Auch der Fahrsimulator kann laut Krüger benutzt werden – hier sollen ebenfalls Mitglieder für einen geordneten Ablauf sorgen. Eröffnung der neuen Hallen verschiebt sich: Überhaupt müsse nun mit deutlich mehr Personal an den Öffnungstagen geplant werden. Rund 35 der 430 Vereinsmitglieder werden gebraucht, damit der Museumsbetrieb unter den Corona-Regeln reibungslos funktioniert. Für das Straßenbahn-Museum wird Pfingstsonntag der erste Öffnungstag in diesem Jahr sein. Die Saisoneröffnung Anfang April fiel wegen der Corona-Krise aus. Drei beliebte Großveranstaltungen mussten seitdem ebenfalls gestrichen werden – darunter das Minitrucker- und das Militärtreffen. „Die drei Veranstaltungen allein hätten rund 3000 Besucher ausgemacht“, sagt Krüger. Weitere große Termine wie der Kindertag und der Oldtimertag im Sommer fallen wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr ebenfalls aus. „Das ist für uns ein großer finanzieller Schaden, denn wir leben ja ausschließlich von den Besuchern“, sagt Krüger. Bauvorhaben müssen gestoppt werden: Der finanzielle Verlust hat Folgen. Ausgaben mussten erst einmal gestoppt werden. So kommt etwa der Bau der neuen, seit 2018 im Bau befindlichen Hallen nun nicht wie geplant voran. Der Gleisanschluss der Werkstatt- und Ausstellungshalle musste verschoben werden. Die Öffnung der LGB-Modellbahn, die für den 31. Mai vorgesehen war, wird auf den 7. Juni verschoben. „Wir werden die Hallen nicht wie geplant in diesem Herbst eröffnen können“, bedauert Krüger. Auch verschiedene Restaurierungsprojekte habe man wegen der Corona-Krise nicht abschließen können. Der Verein hat nun zu Spenden aufgerufen, um den Museumsbetrieb langfristig sichern zu können. Das Straßenbahn-Museum plant, am Sonntag, 31. Mai, und am Montag, 1. Juni, von 11 bis 17 Uhr zu öffnen. Erwachsene zahlen 7,50 Euro, Kinder 4 Euro und Familien 20 Euro. Der ermäßigte Eintritt beträgt 6,50 Euro. Gegen Vorlage des GVH-Tickets oder des Programmhefts zahlen Erwachsene 6 Euro, Kinder 3 Euro und Familien 17 Euro. Kinder unter sechs Jahren haben freien Eintritt. Die Verein bittet darum, sich vor einem Besuch des Museums im Internet unter www.tram-museum.de über die aktuellen Öffnungszeiten zu informieren. Lesen Sie auch: Darum verschiebt das Straßenbahn-Museum seine Saisoneröffnung Baum fällt auf Museums-Straßenbahn Von Patricia Oswald-Kipper