Deisterhütte wagt unter erschwerten Bedingungen den Neustart

Die Deisterhütte hat ihren Betrieb wieder aufgenommen, allerdings mit starken Einschränkungen. Zugelassen sind nur Gruppen ab sechs Personen, die mindestens zwei Nächte bleiben und bereit sind, kaum bis gar nicht zu duschen. Die Saalvermietung für Feierlichkeiten ruht, der Grillplatz kann nur in Verbindung mit Übernachtbuchung belegt werden. Naturfreunde-Chef Uwe Lampe ist froh, dass sein Team nach dreieinhalbmonatiger Pause wieder Gäste empfangen kann. Es gebe eine neue, ehrenamtlich arbeitende Gruppe von drei Frauen, die die Anfragen bearbeitet und die Besucher in Empfang nimmt. Der Verein hat nicht nur mit den Corona-Auflagen zu kämpfen, sondern musste in den zwei vergangenen Jahren vorzeitig die Saison beenden: Da der Grundwasserspiegel im Deister gesunken ist, fällt der Brunnen, aus dem die Naturfreunde das Wasser für die Deisterhütte beziehen, trocken. 2018 und 2019 stellten die Naturfreunde deshalb im Herbst den Betrieb ein. Rund 1000 Übernachtungen waren es dennoch – ein Wert, der für dieses Jahr utopisch sein dürfte. „Unser Kalender war voll“, blickt Lampe auf den März mit dem Corona-Lockdown zurück. Der jetzige Neustart fällt in eine Zeit, in der die Deisterhütte nur mäßig gefragt ist: „In den Sommerferien gibt es immer eine Flaute, weil wir vor allem bei Gruppen aus Kindergärten, Schulen und Vereinen beliebt sind“, sagt Lampe. „Diese Fahrten müssen ja erst wieder in Gang kommen.“ Zu den jetzt ersten Gästen gehörte eine Frauentruppe aus Freiburg, die den Deister als Studienort nutzt. Da die Regenmenge bislang stimmte und in der Betriebspause kein Wasser verbraucht wurde, befindet sich der Brunnenpegel noch auf einem guten Stand. Lampe hofft deshalb auf eine längere Saison und ein geändertes Freizeitverhalten „in Richtung mehr Ausflüge in der Natur und in der Nähe der Heimat“. Vielleicht werde es dann doch gar kein so schlechtes Jahr für die Deisterhütte. Von Marita Scheffler