Die Doppelpunkt-Aktion „Helfende Hände“ ist für den Deutschen Nachbarschaftspreis nominiert

Als Sandra Lehmann Anfang dieser Woche in den Briefkasten schaute, war die Freude groß. Denn die Koordinatorin des Nachbarschaftsladens Doppelpunkt fand darin ein Schreiben der nebenan.de-Stiftung. Der Inhalt: Das Doppelpunkt-Projekt „Helfende Hände für Springe“ ist für den Deutschen Nachbarschaftspreis nominiert. Im Falle des Erfolgs winken dem Nachbarschaftsladen bis zu 20 000 Euro Preisgeld. Im März 2012 eröffneten die evangelischen Gemeinden St. Andreas und St. Petrus gegenüber dem alten Rathaus den Nachbarschaftsladen. Acht Jahre später stand auch das Team um Lehmann zu Beginn der Pandemie vor der großen Herausforderung: Wie kann man Risikogruppenzugehörige während der Corona-Krise bestmöglich begleiten und unterstützen? Die Lösung: das Projekt „Helfende Hände für Springe“. In kürzester Zeit meldeten sich dafür über 60 Ehrenamtliche, die Einkäufe und Botengänge erledigten, Masken herstellten und Telefonate führten, um ihre Nachbarinnen und Nachbarn in der Isolation nicht alleine zu lassen. So schafften sie schnell ein tragfähiges Hilfenetz – das heute noch hält. „Der Einkaufsservice und die Gespräche gegen Einsamkeit laufen noch“, so Lehmann. Das Nähprojekt „Springer Schützling“ sei mittlerweile aber eingestellt: „Am Anfang der Corona-Zeit waren Masken ja knapp, mittlerweile ist der Bedarf aber gedeckt“, sagt die Sozialpädagogin. Auch einen Wunschbaum, an dem aufmunternde Notizen und Botschaften für die Nachbarschaft hinterlassen werden konnten, hatte sie im Schaufenster des Ladens aufgestellt. „Der wurde aber nicht gut angenommen“, sagt Lehmann, „ich denke, ich war damit zu spät.“ Denn auch der Nachbarschaftsladen war zu Beginn der Pandemie geschlossen – erst als er im Mai wieder öffnete, hatte sie den Baum aufgestellt. Nichtsdestotrotz steht das „Helfende Hände“-Projekt nun zur Wahl für den Nachbarschaftspreis: „Ich habe mich sehr über die Nominierung gefreut“, sagt die Koordinatorin, die auch die Bewerbung eingereicht hatte, „es ist ja eine bundesweite Aktion, und dass wir als Springer Einrichtung Niedersachsen vertreten, ist eine tolle Sache“, findet sie Alle Nominierten haben jetzt gleich zwei Chancen zu gewinnen: den Preis der Jury und den Publikumspreis. Lehmann weiß auch schon, wofür sie das Geld im Erfolgsfall verwenden würde. „Wir würden ein Fest für alle Bürgerinnen und Bürger von Springe organisieren, um uns damit vor allem bei den engagierten Ehrenamtlichen zu bedanken.“ Von Jan-Erik Bertram