In Springe entsteht der Supermarkt der Zukunft

Edeka baut in Springe den Supermarkt der Zukunft: Im E-Center an der Osttangente können Kunden künftig einkaufen, ohne sich anschließend an der Kasse anstellen zu müssen. Bezahlt wird dann elektronisch direkt am Einkaufswagen. Auch der Marktkauf in Wunstorf nutzt ein solches System. Die Einführung des sogenannten Easy-Shopper-Systems ist Teil einer Generalüberholung des Marktes, der vor 18 Jahren eröffnet hat. Bis Anfang August werden die Umbauten dauern, für dreieinhalb Tage wird der Markt komplett geschlossen. Der Wagen scannt die Waren: Nach der Sanierung stehen den Kunden dann 36 Einkaufswagen zur Verfügung, mit denen der Weg durch die Kasse entfällt. Sobald die Kunden die Waren aus dem Regal in den Wagen legen, werden sie über ein System am Einkaufswagen gescannt. Die Wagen haben einen Tabletcomputer, der die gescannten Produkte samt Preisen anzeigt. Wer mag, kann per Kreditkarte gleich bezahlen – alle anderen nutzen spezielle Easy-Shopper-Kassen. Außerdem können Kunden Einkaufslisten mithilfe einer App erstellen und direkt auf das Tablet des Easy-Shopper-Wagens übertragen. Ein Hilfeknopf ruft einen Mitarbeiter zur Beratung herbei. Marktleiter Matthias Koch betont, dass durch die neue Technik keine Arbeitsplätze abgebaut würden: „Wir wollen weiter auf die intensive Beratung der Kunden setzen.“ Der Betriebsrat des Markts sei in die Umstellung eingebunden. Lesen Sie auch: Der schlaue Einkaufswagen: Einkaufen mit dem Easy-Shopper in Wunstorf Ausgangspunkt für die umfassende Sanierung des Supermarkts waren laut Koch die in die Jahre gekommenen Kälteanlagen: Kühlschränke, Tresen und Tiefkühler sollen gegen umweltfreundliche Modelle mit Türen getauscht werden. Weil sie mehr Platz benötigen, muss im Markt umgeräumt werden. „Und dann haben wir gesagt: Wir fassen gleich alles an“, sagt Koch. In den kommenden Wochen werden nicht nur alle Abteilungen saniert und bekommen neue Regale – auch der Kassenbereich wird komplett umgestaltet. Künftig soll der Markt sechs normale und vier sogenannte Self-Checkout-Kassen haben. An Letzteren können Kunden die Ware ohne Mitarbeiter selbst scannen und bezahlen. Anfang August macht der Markt vorübergehend zu: Momentan läuft im Markt unter anderem der Umbau bei den Milchprodukten. Der Wein- und Sektbereich soll in diesen Tagen fertig werden. Im Anschluss folgt der Getränkemarkt. „Dafür lagern wir das Mehrwegsortiment eine Woche lang auf den Parkplatz aus, beim Einweg haben wir dann eine begrenztere Auswahl“, sagt Koch. Auch die Fleisch- und Wursttheke wird komplett erneuert und verlängert – auf insgesamt zwölf Meter. „Dann haben wir die längste Bedientheke im Umkreis von 30 Kilometern“, sagt der Marktleiter. Neue Sortimente soll es hier ebenfalls geben – etwa sogenanntes Dry-Aged-Fleisch. „Die Nachfrage nach Biofleisch und hochpreisiger Ware nimmt zu – klassisches Schweinefleisch geht zurück“, hat Koch beobachtet. Der Umbau des Bereichs dauert etwas länger – ab 25. Juli ist die Theke nicht verfügbar. Sie öffnet erst knapp zwei Wochen später wieder – gemeinsam mit dem Rest des Markts. Denn das E-Center schließt am Sonnabend, 1. August, um 13 Uhr komplett – und macht dann erst am Donnerstag, 6. August, um 7 Uhr wieder auf. Während die restlichen Arbeiten im laufenden Betrieb erfolgen, wird während der Schließzeit der Kassenbereich umgebaut und der Fußboden in der Obst- und Gemüseabteilung erneuert. Bis es wieder losgeht, will das E-Center die Kunden mit speziellen Baustellenangeboten durch die Umbauphase begleiten. Wie teuer das gesamte Bauprojekt ist, wollte Koch nicht sagen. Von r.