Bekommt Springe einen neuen Wertstoffhof?

Schon seit Jahren werden entsprechende Pläne debattiert – meist, wenn die Warteschlangen im Frühjahr mal wieder bis jenseits der Bundesstraße reichen. Doch die Corona-Krise schob auch dieses Thema wieder nach vorn: Erst gab es eine Debatte um die rasche Öffnung des zwischenzeitlich komplett geschlossenen Hofs. Dann folgte erneut Kritik an Kapazität und Ausstattung. FDP-Regionsfraktion prescht vor: Am Ende preschte die FDP-Regionsfraktion vor – und beantragte schon Ende April, die Aha dazu aufzufordern, Planungen für eine Erweiterung des Wertstoffhofs auszuarbeiten und so zeitig der Politik vorzulegen, dass die bei den Planungen für das Jahr 2021 schon Entscheidungen treffen und Gelder zur Verfügung stellen kann. Gleichzeitig forderte die FDP, schon Gespräche mit den Grundstückseigentümern rund um die Fläche an der Oppelner Straße aufzunehmen. Unter anderem befindet sich dort ein Lagerplatz der Stadt Springe. FDP erhofft besseren Service: Die FDP erhofft sich durch eine Erweiterung des „mittlerweile unterdimensionierten Wertstoffhofs“ mehr Effizienz und „besseren Kundenservice“. Und verweist auf die langen Wartezeiten im Frühjahr und Herbst und auf zahlreiche Bürgerbeschwerden. Und auch auf wiederholte Gespräche mit Stadt, Aha und Politik – bislang ohne Ergebnis. Bei CDU und SPD, die in der Region eine Große Koalition bilden, sah man das offenbar auch so. Und schob einen gemeinsamen Antrag hinterher, mit ähnlichem Ziel, aber anderen Details: Aha soll nun erst mal prüfen, wie und wann Modernisierung und Erweiterung oder Neubau möglich sind. Die Ergebnisse dieser Untersuchung legt der Dienstleister dann der Politik vor – und zwar im gleichen Zeitrahmen, wie von der FDP gefordert. Langfristig sollen sogar alle Wertstoffhöfe in der Region Hannover betrachtet und Teil eines Aha-Zukunftskonzepts werden. Gestrichen sind dagegen erst mal die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern. Der Abfallausschuss der Region gab jetzt grünes Licht für den CDU-SPD-Antrag, dem sich auch der heimische FDP-Regionsabgeordnete Klaus Nagel anschloss. Am Dienstag, 7. Juli, wandert der Antrag nun noch durch den nicht öffentlichen Regionsausschuss und eine Woche später in die öffentliche Regionsversammlung. Angesichts der deutlichen Mehrheit von SPD und CDU wäre für Beobachter alles andere als eine Zustimmung dort eine große Überraschung. Von Christian Zett