„Musiker hören ihre Musik gerne laut“, hat Rockstar Bruce Springsteen einmal gesagt, der für tosende Live-Konzerte bekannt ist. Bei der dritten Bandnacht der Musikschule Springe und des Jugendzentrums haben sich die Nachwuchsmusiker dieses Zitat zu eigen gemacht und die Aula des Otto-Hahn-Gymnasiums in eine Konzerthalle verwandelt.
Premiere für Bands und Musikschulleiter
Für zwei Bands war es die Premiere, auch für Jens Enders, der die Musikschule seit März vergangenen Jahres leitet. Die sechs Bands, die Coverstücke und eigene Titel performten, haben alle eine Bindung an die Musikschule. Neu auf der Bühne waren Mandinga, was „Frau des Teufels“ bedeutet, von Alejandro Spadaro und die Gruppe, die aus dem Band-Workshop im August hervorgegangen ist.
Für den Workshop gab Fördermittel vom Bundesbildungsministerium. Über die Initiative „Pop to go“ war es den Musiklehrern Johannes Uhlmann und Karina Hockwin möglich, das Projekt seit August aufrechtzuerhalten. Mitmachen durften alle Mutigen, am Ende stand jetzt der große Auftritt.
Routiniertes Spiel
Die dritte Musikschulband Patchwork Deluxe, die ebenfalls Uhlmann betreut, ist etablierter und spielte routiniert – wenn auch in leicht anderer Besetzung als im vergangenen Jahr – Ohrwürmer wie „Denkmal“ oder „Es tut wieder weh“. Patchwork Deluxe tritt als Formation mit E-Gitarre, Schlagzeug, Bass, Keyboard und Gesang für die Musikschule an die Stelle, die früher Dense Objects innehatte. Die Gruppe um Leadgitarrist und Sänger Lennart Janshen hat sich mittlerweile selbstständig gemacht und war bei Rock am Deister mit eigenen Stücken dabei.
Als momentan lokal bekannteste Band bildeten sie mit einem 40-minütigen Set den Abschluss der Bandnacht. Doch auch die Tall Oaks um Lea Achmus und Daily Madness, ein weiteres Projekt von Janshen, hatten eigene Stücke im Gepäck und standen bereits im vergangenen Jahr auf der Bühne. Zwar sind beide Gruppen nicht aus Musikschulbands oder -Initiativen hervorgegangen, aber ihre Mitglieder haben ihre ersten musikalischen Gehversuche Hinter der Burg gemacht. Das gilt auch für Daily-Madness-Schlagzeuger Luis Asendorf, der am Sonnabend bei gleich vier Bands unterschiedliche Instrumente spielte.
Musikalisches Konzept offenbar erfolgreich
Daily Madness präsentierte fünf neue Stücke, und auch die Tall Oaks brachten erstmals eigene Stücke mit. Das musikalische Konzept der Bandnacht scheint ein Erfolg zu sein. Bei allen Gruppen, die zum wiederholten Mal dabei waren, war eine deutliche Entwicklung zu erkennen. Es hätten aber mehr Zuschauer vor Ort sein dürfen.
Von Jonathan Asendorf