Ronnenberg: Neue Fläche für Neubau von Regiobus im Gespräch

Liegt die Lösung bei der Suche nach einer Fläche für einen neuen Betriebshof der Regiobus auf der anderen Straßenseite? Am Montagabend hat Ronnenbergs Bürgermeisterin Stephanie Harms im Bauausschuss zwei mögliche Areale für das Projekt vorgestellt. Der Clou: Eine von beiden liegt nur wenige Meter von der Fläche entfernt, die der Rat der Stadt Gehrden Anfang Oktober abgelehnt hatte. Die Kreisstraße 231 bildet in diesem Bereich die Grenze zwischen den beiden Städten. Jenseits dieser Verbindung zwischen Bundesstraße 217 und Gehrden könnte der Betriebshof jetzt auf Ronnenberger Boden entstehen. Bei Verkehrskonzept soll Gehrden mit einbezogen werden: Die Regiobus hatte ihre Anforderungen an die gesuchte Fläche am 26. November in einer nicht öffentlichen Sitzung des Ronnenberger Bauausschusses vorgestellt. Demnach kommt nach Gesprächen der Stadt mit dem Unternehmen außer einer Fläche am Ortsrand von Weetzen auch die neu gefundene Fläche südlich der beiden Biogasanlagen infrage. Einen Konflikt mit den Nachbarn erwartet Harms deshalb aber zunächst nicht. Dabei bestand ein Kritikpunkt im Gehrdener Rat in den zu erwartenden zusätzlichen Verkehrsbelastungen für die Kreisstraße. Bei den Ronnenberger Plänen würden diese voraussichtlich bei beiden möglichen Standorten anfallen. „Bei der Erstellung eines Verkehrskonzeptes müssten wir Gehrden mit einbeziehen“, meint Harms dazu. Auch bei einem Bau in Weetzen müssten die Busse in Richtung Bundesstraße 65 diesen Bereich passieren. Der Forderung aus dem Ronnenberger Rat, nach einem „Entgegenkommen der Region in anderen Bereichen“ als Gegenleistung erteilte Harms eine Absage. „Wir sind nicht auf dem Basar“, sagte sie. Und letztlich verhalte sich die Region ohnehin bei Projekten wie der Umgestaltung der Buswendeschleife in Ronnenberg „sehr kooperativ“. Dagegen machte Regiobus offenbar konkretere Angebote. So soll der Bau einer Betriebs-Kita möglich gemacht werden. Dazu bietet das Unternehmen eine Kooperation mit der Marie-Curie-Schule an und stellt mehr als 30 Ausbildungsplätze pro Jahr in Aussicht. Außer der zunehmenden Nutzung von Elektromobilität kündigt Regiobus für den neuen Standort zudem die Einrichtung eines Wasserstoffinnovationszentrums an. Konflikte mit der Südlink-Planung? Nach Angaben der Bürgermeisterin gibt es für die Ansiedlung von Regiobus in der Stadt die Unterstützung aller Ratsparteien – allerdings mit unterschiedlichen Sympathien für den einen oder anderen Standort. Das Nahverkehrsunternehmen wiederum könne sich beide Ronnenberger Standorte vorstellen, so Harms. „Vom Bauchgefühl denke ich, dass die Chancen nicht schlecht für uns stehen“, sagt sie. Möglich sei aber noch, dass ein neues K.-o.-Kriterium auftauche, das gegen die Ronnenberger Standorte spreche. Ein möglicher Konflikt könnte beispielsweise mit den Planern der Stromautobahn Südlink auftreten. Denn auch die unterirdische Hochspannungsleitung von den Offshore-Parks in der Nordsee nach Süddeutschland soll voraussichtlich in diesem Bereich an der Biogasanlage vorbeigeführt werden. Regiobus verhandele zudem auch noch mit den Städten Springe und Seelze sowie mit der Gemeinde Wennigsen um eine geeignete Fläche. Harms hofft, dass diese bis zum Jahresende abgeschlossen sein werden. Vorteil für Ronnenberg: Die neu gefundene Fläche liegt genau gegenüber der bisherigen Wunschfläche von Regiobus in Gehrden und wäre damit für die diesbezüglich bereits getätigten Planungen perfekt. Lesen Sie auch: Gehrden: Rat stimmt gegen Bau eines Regiobus-Depots Ronnenberg: Regiobus nennt mögliche Standorte für Betriebshof Von Uwe Kranz