Eine Bohrmannschaft stieß vor 155 Jahren in Wietze zufällig auf Erdöl. Das war der Beginn eines Booms, der vielen Menschen bei der Förderung des „Schwarzen Goldes“ Arbeit brachte und manchen Bauern zum Ölmillionär machte. Noch heute hält das Teermuseum des Heimatbundes in Hänigsen die Erinnerung an diesen ehedem so bedeutsamen Wirtschaftszweig wach. Jetzt will sich damit auch die Feierabendakademie der St.-Paulus-Kirchengemeinde in der Südstadt mit drei Vortragsabenden beschäftigen.
Den Anfang macht Rüdiger Wagner am Mittwoch, 28. August, 19 Uhr. Er erlebte die bewegte Zeit im Ölschacht zu Wietze als Auszubildender mit und wird von der bergmännischen Erdölgewinnung berichten. Als Bergvermessungstechniker war er sowohl über als auch unter Tage tätig.
Der Geophysiker Thomas Degro will unter der Überschrift „Vor der Hacke ist es duster“ am Mittwoch, 11. September, ab 19 Uhr von der wirtschaftlichen Berg- und Talfahrt der Erdölförderung berichten. In seinem Vortrag geht es um die Hoffnungen der Menschen und das Zerplatzen ihrer Träume.
Der Geologe Matthias Schorr stellt seinen Vortrag unter den Titel „Schwarzes Gold aus flachem Land“. Am Mittwoch, 25. September, ab 19 Uhr spannt Schorr einen Bogen von der Kohlenstoffgewinnung bis zum umstrittenen Fracking.
An allen drei Vortragsabenden reichen die Organisatoren der Feierabendakademie den Gästen während einer Pause das sogenannte Kultursüppchen. Der Eintritt ist kostenfrei. Allerdings lassen die Veranstalter an jedem Abend einen Korb mit der Bitte um Spenden herumgehen.
Von Joachim Dege