Die Baukosten für das Projekt „Alle unter einem Dach“ in Dollbergen klettern weiter. In der Ortsratssitzung am Dienstagabend berichtete Bürgermeister Werner Backeberg, dass die Gemeindeverwaltung mittlerweile von Ausgaben von neun Millionen Euro ausgehe.
2017 hatte die Verwaltung noch 7,3 Millionen Euro für den Umbau des Schulgebäudes und dem Bau einer Fünf-Gruppen-Kindertagesstätte auf dem Schulgelände veranschlagt. Zwischenzeitlich waren es 7,9 Millionen Euro, jetzt sind es noch einmal 1,1 Millionen mehr. „Wir sind mit dem Bauvorhaben in eine Phase gekommen, in der die Auftragsbücher aller Baufirmen voll sind“, erklärte Backeberg den Preisanstieg. Die Gemeinde habe mehrere Gewerke zweimal ausschreiben müssen. Wegen der aktuellen Ausschreibungsergebnisse habe die Gemeinde die Kosten noch einmal nach oben korrigieren müssen. „Nach dem jetzigen Stand sind wir bei neun Millionen Euro“, sagte Backeberg. Damit sei das Projekt „Alle unter einem Dach“ die größte Investition in der Geschichte der Gemeinde Uetze.
Torsten Rua, Ingenieur des kommunalen Eigenbetriebs Gebäudeservice, berichtete, dass inzwischen 35 Firmen Aufträge erhalten hätten. „Es werden wohl 50 werden“, sagte er. Im westlichen Teil des zweigeschossigen Klassentrakts haben die Sanierungsarbeiten bereits begonnen. Die Klassen aus diesem Gebäudeteil sind in Raumcontainer umgezogen, die vor der Schule an der Ackersbergstraße stehen. Im östlichen Teil des Trakts findet noch Unterricht statt. Dort ist außen eine Treppe aus Metall angebaut worden, die während der Bauphase als provisorischer Fluchtweg dient.
„Das ist ein komplexes Bauvorhaben auf engstem Raum“, betonten sowohl Rua als auch Backeberg. Nach Ruas Worten wird sich die Baustelle in den nächsten zwei Jahren immer wieder verändern. Die Bauzäune müssten dafür versetzt werden. In Kürze würden neben der Zufahrt zum Sportplatz Baucontainer aufgestellt und Fahrradständer für die Schüler installiert. Außerdem wolle man die provisorische Bushaltestelle direkt vor den Raumcontainern, in denen Schüler vorübergehend untergebracht sind, mit Gittern sicherer machen.
Dollbergen wird Investitionsschwerpunkt
Die Uetzer Verwaltung plant weitere Bauprojekte im drittgrößten Ort der Gemeinde. „Dollbergen wird in den nächsten Jahren unser Investitionsschwerpunkt“, hat Bürgermeister Werner Backeberg in der Ortsratssitzung angekündigt. Inzwischen habe die Gemeinde den Förderbescheid vom Land für die Erneuerung der Fuhsestraße erhalten. Die Straßenbauarbeiten sollten sich in diesem Sommer an die Erneuerung der Trinkwasserleitung anschließen. Weil zu Jahresbeginn noch der Bewilligungsbescheid auf sich warten ließ, hat die Gemeinde das Bauvorhaben verschoben. Jetzt soll es nächstes Jahr angehen.
Nach Backebergs Angaben ist im Entwurf des Doppelhaushalts 2019/2020 zudem Geld für die Sanierung der Alten Dorfstraße, des Dorfplatzes und der Straße An der Masch eingeplant. Er wies darauf hin, dass wegen der Bauarbeiten Straßen gesperrt werden müssten. Er bat die Ortsratsmitglieder darum, im Dorf um Verständnis für die Sperrungen zu werben. Derzeit dürfen Autofahrer wegen des Projekts „Alle unter einem Dach“ nicht die Ackersbergstraße vor der Schule passieren. Das Durchfahrverbot wird jedoch immer wieder missachtet.
Von Friedrich-Wilhelm Schiller