Uetze: Bei Feldarbeiten fängt Stoppelfeld bei Hänigsen Feuer

Einsatzkräfte der Feuerwehr Hänigsen sind am Sonnabendabend zu einem brennenden Stoppelfeld zwischen den Orten Wathlingen und Hänigsen gerufen worden. Die Ackerfläche an der Wathlinger Straße im Ortsteil Riedel hat laut Einsatzleitung gegen 18.30 Uhr auf einer Fläche von rund 2500 Quadratmetern in Flammen gestanden. Ausgelöst hatte den Flächenbrand eine Rundballenpresse, die während des Arbeitseinsatzes auf dem abgeernteten Getreidefeld Feuer gefangen hatte. Löschwasser wird im Pendelverkehr herangeschafft: Der Alarm kam um 18.39 Uhr, wie Uwe Richter, Pressesprecher der Feuerwehr Uetze, berichtet. „Aufgrund der weithin sichtbaren Rauchentwicklung wurde noch auf der Anfahrt die Alarmstufe erhöht.“ Das bedeutet, es wurden weitere Einsatzkräfte angefordert. Und das war auch gut so, denn die Löscharbeiten gestalteten sich aufwendig. Weil am brennenden Feld kein Löschwasser zur Verfügung stand, musste die Feuerwehr einen Pendelverkehr einrichten: War der Wassertank eines der vier Fahrzeuge leer, musste er an einem circa 350 Meter entfernt liegenden Hydranten wieder aufgefüllt werden. Warum die Rundballenpresse Feuer fing, ist noch nicht geklärt. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass die Hitze eine große Rolle spielte. Laut Richter hat der Landwirt, als er die Flammen bemerkte, seinen Traktor von der Maschine abgehängt und versucht, das Feuer mithilfe eines Pulverlöschers zu ersticken. „Dieser Löschversuch schlug leider fehl“, berichtet Richter. Feuerwehr und Landwirte verhindern Ausbreiten des Feuers: Als die Feuerwehrleute auf dem Stoppelfeld eintrafen, brannte die Strohpresse lichterloh und war nicht mehr zu retten. Deshalb begannen die Einsatzkräfte sofort damit, den Flächenbrand einzudämmen, um ein Übergreifen der Flammen, die von einem stetigen Wind angefacht wurden, auf benachbarte Flächen zu verhindern. Unterstützt wurden sie dabei von mehreren Landwirten, die mit Grubbern und Pflügen das Feld „schwarz machten“, indem sie die Stoppeln in den Boden einarbeiteten. Als das Feuer auf dem Acker gelöscht war, wurde die noch immer brennende Strohpresse mit Schaum gelöscht. Verletzt wurde bei dem Feuer niemand. Gegen 20.20 Uhr war der Einsatz für die 26 Hänigser Feuerwehrleute beendet. Und auch die Polizei und der Rettungsdienst konnten wieder abrücken. Zur Schadenshöhe konnte die Polizei am Sonntag noch keine Angaben machen. In diesem Jahr keine Löschwasserreserve in Gülletankzügen: Trotz der extremen Hitze verbunden mit Regenmangel sei die Situation im Gemeindegebiet noch relativ entspannt, sagt der stellvertretende Gemeindebrandmeister Jens Blenk. Zu Flächenbränden komme es in jedem Sommer. Im vergangenen, noch trockeneren Sommer 2018 hatte das landwirtschaftliche Lohnunternehmen Linneweh die Arbeit der Feuerwehren in der Gemeinde unterstützt. Der Lohnunternehmer hatte seine im Sommer nicht genutzten Gülletankzüge für eine Wasserreserve zur Verfügung gestellt. Damit standen der Feuerwehr 100.000 Liter Löschwasser zusätzlich zur Verfügung. Das ist 40-mal mehr als in ein Tanklöschfahrzeug passen. Bei einem Feldbrand in der Nähe von Katensen kamen die Gülletankzüge im Sommer 2018 auch zum Einsatz. In diesem Jahr kann die Feuerwehr nicht auf diese Löschwasserreserve zurückgreifen. Denn die Firma Linneweh ist bei dem Großbrand auf dem Praklagelände in Uetze in der Nacht zum 26. Juni ausgebrannt. Das landwirtschaftliche Lohnunternehmen nutzte eine der großen Lagerhallen, die bei dem Feuer zerstört wurden. Hohe Brandgefahr durch Hitze und Trockenheit: Erst am vergangenen Donnerstag hatte ein Feld neben dem Eltzer Sportplatz gebrannt. Drei Ortsfeuerwehren waren im Einsatz. Zwischen Wehmingen und Müllingen fing am Sonnabendnachmittag ebenfalls ein Stoppelfeld Feuer – rund 3000 Quadratmeter brannten ab. Erst am Freitag waren wegen der anhaltenden Hitze und Trockenheit in der gesamten Region Hannover in mehreren Umlandkommunen Felder, Ackerflächen und Waldstücke in Brand geraten. Von Anette Wulf-Dettmer