Die Grundstückseigentümer aus Uetze-Hänigsen müssen für die Reinigung der Gossen vor ihren Haustüren ab Januar 2020 deutlich mehr zahlen. Der Uetzer Rat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, die jährliche Gebühr je laufenden Meter Straßenfront um rund 75 Prozent auf 1,14 Euro zu erhöhen. In den Jahren 2017 bis 2019 mussten sie nur 65 Cent bezahlen. Alle drei Jahre überprüft die Verwaltung, ob das Gebührenaufkommen ausreicht, um die Kosten zu decken.
Die Erhöhung ist notwendig, weil die Einnahmen 2017 und 2018 unter den Ausgaben für die maschinelle Gossenreinigung lagen. Die Fehlbeträge beliefen sich auf rund 4700 und 12.600 Euro. Diese müssen jetzt ausgeglichen werden. Nur in Hänigsen beauftragt die Gemeinde eine Firma mit dem Reinigen der Gossen. In den übrigen Uetzer Ortschaften müssen die Grundstückseigentümer selbst die Rinnsteine fegen.
Rat verabschiedet Nachtragsetat mit Rekorddefizit
Der Rat verabschiedete am Donnerstagabend auch den Nachtragshaushalt. Das war erforderlich, um den Doppeletat 2019/2020 an die aktuellen finanziellen Entwicklungen anzupassen. Die Gemeinde nimmt mehr Gewerbesteuern ein, als die Verwaltung ursprünglich veranschlagt hatte. An sich eine gute Entwicklung, die jedoch den Gemeindeetat für das Jahr 2020 tief in die roten Zahlen rutschen lässt. Denn Uetze erhält wegen der gestiegenen Steuerkraft weniger Schlüsselzuweisungen vom Land. Außerdem muss die Gemeinde eine höhere Gewerbesteuerumlage abführen. Während der prognostizierte Fehlbetrag 2019 von rund 7,6 Millionen Euro auf 1,3 Millionen fällt, steigt er 2020 von 8,5 Millionen auf die Rekordhöhe von 12,3 Millionen Euro.
Von Friedrich-Wilhelm Schiller