Versuchte Tötung in Uetze: Mann schießt mit Pistole auf 45-Jährige

Der Verdächtige, der am frühen Sonntagmorgen in Uetze auf die Schwester seiner 35-jährigen Ehefrau geschossen haben soll, ist gefasst. Die Polizei nahm den Mann nach rund siebenstündiger Fahndung in Peine fest. Der bewaffnete Verdächtige soll bei seiner von ihm getrennt lebenden Partnerin eingebrochen haben, die Ermittler gehen von einem Trennungsstreit aus. Das einstige Paar lebte zuvor gemeinsam in Wolfsburg. Die 45-jährige Schwester wurde durch den Schuss am Kopf verletzt, ihr Zustand ist stabil. Die Polizei ermittelt wegen versuchter Tötung. Wie Behördensprecher Martin Richter mitteilt, wurde der 41-jährige Deutsch-Türke gegen 12.10 Uhr in Peine festgenommen. „Es gab mehrere Hinweise, wo sich der Verdächtige aufhalten könnte.“ Der Schütze wurde demnach bei Verwandten angetroffen, er wohnt eigentlich in Wolfsburg. Wie der Mann nach Uetze kam und auch von dort fliehen konnte, ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Laut Richter sind der 41-Jährige und die 35-Jährige zwar verheiratet, die Frau trennte sich aber offenbar vor mehreren Monaten von ihrem Mann und zog nach Uetze. Schwester wird schwer am Kopf verletzt: Der 41-Jährige soll gegen 5.20 Uhr gewaltsam in ihre Wohnung an der Kösliner Straße in Uetze eingedrungen sein. „Die Frau brachte sich umgehend in Sicherheit und rief ihre Schwester an“, sagt Richter. Als die 45-Jährige kurz darauf ankam und sich dem Expartner im Wohnzimmer entgegenstellte, soll der Mann mit einer Pistole auf die Schwester geschossen haben. Dabei wurde die Frau schwerer am Kopf verletzt und kam ins Krankenhaus. „Ihr Zustand ist momentan stabil“, sagt Richter. Anfangs hieß es noch, das Opfer habe lediglich einen Streifschuss am Ohr erlitten. Die 35-jährige Ex-Partnerin des Verdächtigen steht unter Schock. Der Schütze ergriff umgehend danach zu Fuß die Flucht vom Tatort, die Waffe nahm er offenbar mit – sie wurde laut Richter nicht in der Wohnung gefunden. Ob sie bei der Festnahme sichergestellt werden konnte, ist zurzeit noch offen. Die Kriminalpolizei stuft den Fall aktuell als versuchte Tötung ein und geht von einem Streit wegen der vorherigen Trennung aus. „Der Mann und die 35-Jährige lebten zuvor gemeinsam in Wolfsburg“, sagt Richter. Der 41-Jährige soll noch am Sonntag nach Hannover gebracht und im Anschluss einem Haftrichter vorgeführt werden. Motiv des Verdächtigen weiter unklar: Ob der bewaffnete Verdächtige eventuell die Absicht hatte, eigentlich seine Ex-Partnerin zu erschießen, ist offen. Auch wenn es zur Tatzeit stockdunkel war, bitten die Ermittler um mögliche Zeugenhinweise. Richter: „Der Schuss war sicher laut.“ Der Kriminaldauerdienst ist erreichbar unter der Telefonnummer (0511) 109 55 55. Von Peer Hellerling