Geo-Erlebnispfad Wedemark: Aussichtsplattform ist endlich fertig

Immer wieder hat sich der Bau der Aussichtsplattform am Brelinger Berg verzögert – auch, weil sich die Statik der Konstruktion als schwierig erwies. Jetzt ging die Fertigstellung der elften und damit letzten Station des Geo-Erlebnispfads plötzlich schneller als zunächst geplant. Spaziergänger können seit Kurzem den Ausblick über eine noch immer im Abbau befindliche Kiesgrube genießen. Die Erneuerung der Schilder dauert indes noch. Die Plattform steht auf vier Säulen, die jeweils acht Meter in die Erde ragen, berichtet Wirtschaftsförderin Antonia Hingler auf Anfrage. Darauf befinden sich zwei lange Kragarme. Durch diese Stahl- und Holzkonstruktion sei kein Plattenfundament mit viel Beton in der Erde notwendig gewesen. Der jetzige Bau sei umweltschonender. Besucher des beliebten eiszeitlichen Erlebnispfads finden die Plattform, die vom Atelier LandArt aus Hannover entworfen wurde, zwischen den Stationen „Eiswürfel“ und „Findlingsstapel“ in der Nähe des Parkplatzes an der Straße Am Hügel in Oegenbostel. Die Freude ist groß! Heute haben Handwerker letzte Hand an die Aussichtsplattform für unseren Geo-Erlebnispfad... Gepostet von Gemeinde Wedemark am Freitag, 17. Juli 2020 Elfte Station ist fertig – Keine Erweiterung mehr geplant: „Die Plattform schließt die Gesamtplanung, die damals begonnen wurde, final ab“, sagt Hingler. Die letzte Station sei „endlich realisiert“ worden. Eine Erweiterung des Geo-Erlebnispfads werde es nicht geben, kündigt die Wirtschaftsförderin an. Die Fläche mit Aussicht war schon länger auf der Übersichtskarte der Gemeinde zu dem Erlebnispfad rund um den Brelinger Berg zu sehen. Vor Ort fehlt aktuell noch ein Schild mit Hinweisen zu der Station. 2009 ist der eiszeitliche Rundweg entstanden –im Rahmen der Gartenregion Hannover. Die erste Station konnte schon 2008 fertiggestellt werden. Die Idee zum Geo-Erlebnispfad ist noch viel älter: Der Oegenbosteler Bürger Gotthelf Schwidurski präsentierte sie erstmals 1992. Der Rundweg ist etwa fünf Kilometer lang. Unter dem Titel „Bewegte Steine“ erhalten Ausflügler Informationen zu den Themen Eiszeit und Landschaftsgeschichte. Normalerweise gibt es jedes Jahr in den Sommermonaten für Erwachsene und Kinder Führungen über den Geo-Erlebnispfad. Dabei erfahren die Teilnehmer von Gästeführern noch mehr über die Geschichte der Region. Doch aufgrund der Corona-Pandemie gab es in 2020 bislang noch keine Termine. Die Gemeinde würde gerne Führungen anbieten, berichtet Wirtschaftsförderin Antonia Hingler. Doch die Verordnung des Landes Niedersachsen gegen die Ausbreitung des Coronavirus schreibt bei Stadtführungen – darunter fallen Hinglers Angaben zufolge auch die Termine am Brelinger Berg – aktuell für jeden Teilnehmer das Tragen einer Maske vor. Zudem müsse der Gästeführer darauf achten, dass alle die Abstände einhalten. Hingler vermutet deshalb, dass die Nachfrage nach den gemeinsamen Spaziergängen, die mehr als zwei Stunden dauern, nicht so groß wäre. Zudem will die Wirtschaftsförderin den Gästeführern nicht zumuten, die Regeln vor Ort durchsetzen zu müssen. Deshalb hofft die Verwaltung, dass sich die Regeln ändern und Führungen ohne größere Einschränkungen bald wieder möglich sind. Hingler möchte, dass alle Gäste die Veranstaltungen genießen können. Schilder sollen im Herbst erneuert werden und erhalten einen QR-Code: Die Gemeinde hatte im Zuge des Baus der Aussichtsplattform auch eine Erneuerung der Schilder angekündigt. Bislang hat sich jedoch noch nichts getan. Die ursprüngliche Idee, alle Informationstafeln komplett auszutauschen, sei verworfen worden, berichtet Hingler. Stattdessen sollen die bisherigen Schilder wiederverwendet und aufgefrischt werden. Dafür müsste eine Firma aus der Wedemark die Tafeln jedoch für einige Zeit demontieren. Doch Hingler möchte keinen unbeschilderten Weg haben. Der Erlebnispfad sei gerade an den Wochenenden aktuell gut besucht. Deshalb werden die Arbeiten verschoben. „Das werde ich erst im Herbst machen“, sagt die Wirtschaftsförderin. Dann sollen die Schilder Folien mit neuem Druck und auch QR-Codes erhalten. Diese können Besucher mit ihrem Smartphone scannen und erhalten dann weitergehende Informationen. Region und Land unterstützen Bauprojekte finanziell: Die Gemeinde hatte im Vorfeld mit Gesamtkosten in Höhe von etwa 47.000 Euro kalkuliert. Die Arbeiten an den Schildern seien durch die einfache Erneuerung Hinglers Angaben zufolge nur noch „ein Bruchteil“ der ursprünglich geschätzten 10.000 Euro aus. Die Region Hannover unterstützt die zwei Projekte mit 22.050 Euro. Auch das Land Niedersachsen stellte Geld aus dem Leader-Programm Meer und Moor zur Verfügung. Die Gemeinde könne jetzt die Rechnungen einreichen und die finanzielle Förderung entsprechend abrufen, berichtet Wedemarks Wirtschaftsförderin. Von Julia Gödde-Polley