Wedemark: Filmreihe stellt starke Frauen vor

In einer Film- und Diskussionsreihe stellt die Gemeinde Wedemark ab Donnerstag, 3. September, über ein halbes Jahr lang starke Frauen und Mädchen in den Mittelpunkt. Die insgesamt sechs Veranstaltungen bis zum Weltfrauentag am 8. März sind für unterschiedliche Orte geplant und werden jeweils drei Wochen vorher noch einmal zu den dann geltenden Bedingungen angekündigt. Es ist nicht zu leugnen: Corona hat den Daumen auf dem jeweils einzuhaltenden Rahmen. Das machten auch die drei Initiatorinnen aus der Gemeindeverwaltung in einem Gespräch deutlich. So sehr sich die Gleichstellungsbeauftragte Silke Steffen-Beck, die Kulturbeauftragte Angela von Mirbach und die Leiterin der Gemeindebibliothek, Martina Popan, vorher inhaltlich mit dem Thema und der Filmauswahl auseinandergesetzt haben – in der Ausgestaltung der Abende und der Ankündigung müssen sie das Beste aus der Situation machen. Frauen wollten Fortsetzung: Dringend jedenfalls hätten Besucherinnen der ähnlichen Veranstaltungsreihe zu „100 Jahre Frauenrecht“ im Vorjahr eine Fortsetzung verlangt. „Und dies wurde Ausgangspunkt für diese zweite Auflage“, sagt von Mirbach. Ein grafisch gestalteter Flyer „Ja! Frauen Grenzenlos“ lädt Interessierte ein, sich die Filme zu Selbstbestimmung und Grenzüberschreitungen von Frauen anzusehen und sich darüber auszutauschen. Kooperationspartner ist das Mobile Kino Niedersachsen. Bibliothek bietet schon Bücher und Filme zum Thema an: Ab sofort ist die Gemeindebibliothek in Bissendorf auf das Interesse eingestellt. Sie hat einen gut sortierten Büchertisch zu dem Thema Selbst- und Fremdbestimmung in der Mitte aufgestellt. „Wir haben außerdem die dann gezeigten Filme und weitere Filme in der Ausleihe“, ergänzt die Bibliotheksleiterin. Sie nennt auch gleich ihren persönlichen Favoriten: „Das Mädchen Wadjda“. Der Film ist für den 20. Januar 2021 vorgesehen. „Das ist kein Kinderfilm. Die Geschichte handelt von einem jungen Mädchen, das entschlossen ist, Fahrrad fahren zu lernen. Nur eben lebt das Mädchen in Saudi-Arabien“, erzählt Popan. Und dort sei Frauen dies nicht erlaubt. Überhaupt: Es gehe zwar in der Reihe insgesamt um starke Frauen, ihre Ziele und Strategien im Leben. „Aber sie setzen sich auch über Normen hinweg“, verraten die Veranstalterinnen. Insofern ende nicht jede Geschichte gut, und in dem letzten der gezeigten Filme, „Nur eine Frau“, gehe es um einen Ritualmord. Corona verändert Abläufe – keine Abendkasse: Anders als bei früheren Kulturveranstaltungen gibt es coronabedingt zu keinem der Filmabende eine Abendkasse. Karten sind im Vorverkauf in der Buchhandlung von Hirschheydt in Mellendorf, Telefon (05130) 5466, in Bücher Am Markt in Bissendorf, Telefon (05130) 974775, im Ticketshop am Eisstadion, Telefon (05130) 95940, sowie im Internet auf www.reservix.de und www.adticket.de erhältlich Der Eintritt kostet 4 Euro. Allein zu dem Impulsreferat mit Annette Wieder am 25. November „selbst, bestimmt! – Selbstbestimmt?“ ist der Eintritt frei. Zu den Veranstaltungsbedingungen gehört außerdem eine Maskenpflicht beim Einlass, Möglichkeiten zum Händewaschen müssen gestellt werden, ein Catering gibt es nicht. „Die Besucher müssen sich selbst etwas mitbringen“, erläutert von Mirbach. Der erste Filmabend am 3. September war zunächst als Open-Air-Veranstaltung im Amtsgarten geplant, ist jetzt aber in den Bürgersaal verlegt worden. Dort stünden gemäß Corona-Auflagen 39 Plätze sowie zwei Plätze für Besucher in Rollstühlen zur Verfügung. „Zehn Quadratmeter je Person in geschlossenen Räumen ist jetzt der Schlüssel bei Kulturveranstaltungen“, erläutert von Mirbach. Brelinger Mitte hat ein Außengelände: Ein weiterer Veranstaltungsort ist die Brelinger Mitte. Dort bieten die Innenräume an der Marktstraße 1 aber nur Platz für zehn Personen unter Corona-Auflagen; deshalb hat sich der Brelinger Kulturverein um den Außenplatz „unterm Schauer“ erweitert. Ein Banner weist an der Hauptstraße 44 auf den Veranstaltungsort hin, der bis zu 60 Plätze bieten soll. Manche Lösungen müssten im Verlauf der Reihe spontan gefunden werden, darauf ist von Mirbach eingestellt. „Aber wir sind voller Zuversicht.“ Das sind die fünf Filmabende mit Diskussion: Donnerstag, 3. September, 20.30 Uhr: „Brot und Tulpen“ Mittwoch, 14. Oktober, 20 Uhr: „Britt-Marie war hier“ Mittwoch, 20. Januar, 20 Uhr: „Das Mädchen Wadjda“ Mittwoch, 17. Februar, 20 Uhr: „Meine glückliche Familie“ Montag, 8. März, 20 Uhr: „Nur eine Frau“ Lesen Sie auch Wedemark: Kultursommer soll trotz Corona stattfinden Theatertage Wedemark präsentieren sich auf Youtube Kanal der Gemeinde Blühendes Theater: Flyer der Theatertage Wedemark werden zu Vasen Von Ursula Kallenbach