Wennigsen: Am Mühlbach zwischen Wennigsen und Sorsum weiden schon bald wieder Wasserbüffel

Die Rückkehr der sanften Riesen steht kurz bevor: Voraussichtlich schon ab dem Wochenende sollen am Wennigser Mühlbach wieder für mehrere Monate vier bis fünf junge Wasserbüffel weiden. Damit wird das Biotop an der Landesstraße zwischen Sorsum und Wennigsen auch für Fahrradfahrer und Spaziergänger wieder um einen schon im vergangenen Jahr lieb gewonnenen Blickfang reicher. Landwirt Sören Baumgarte aus Linderte will die Jungtiere aus ihrem Winterquartier in Vörie mit Viehanhängern zu den Weideflächen am neuen Regenrückhaltebecken bringen. Büffel kommen als tierische Rasenmäher zum Einsatz: Wie schon ihre Vorgänger aus dem vergangenen Jahr sollen die Büffel dort wieder als tierische Rasenmäher die Grünlandflächen pflegen – und sich dabei gleichzeitig nach Herzenslust mit frischem Gras satt fressen. Vor allem in Gebieten, die für Maschinen nicht geeignet sind, kommen vielerorts Wasserbüffel zum Einsatz, um die Wiesen kurz zu halten. „Bislang war es dafür noch zu früh, weil im Frühjahr erst genügend Futter für die Tiere heranwachsen muss“, sagt Baumgarte. Im Winter sei es deshalb notwendig, für einige Monate im Stall Heu zuzufüttern. Deshalb waren die zuletzt sieben am Mühlbach weidenden Wasserbüffel Ende des vergangenen Jahres in ein Winterquartier gebracht worden. Die ersten Tiere aus Wennigsen wurden verkauft: Genau diese Tiere werden jedoch nicht noch einmal zurückkehren. Die etwa zweijährigen Exemplare seien verkauft worden, damit die Herde nicht zu groß werde, sagt der Landwirt. Der Familie Baumgarte gehören seit 2012 Wasserbüffel, die in Vörie im Landschaftsschutzgebiet Ihme-Niederung zwischen Evestorf und Ihme-Roloven weiden. Aus dieser Herde stammen auch jetzt wieder die Jungtiere für Wennigsen. Wenn es in Vörie Nachwuchs gibt, bringt Familie Baumgarte einen Teil davon zum Biotop am neuen Regenrückhaltebecken in Sorsum. In den ersten Lebensmonaten dürfen sie zwar noch nicht zu früh von der Mutterkuh getrennt werden. „Dann aber brauchen die weiblichen Jungtiere eigene Weideflächen, weil es sonst passieren kann, dass sich der Vaterbulle mit geschlechtsreifen Weibchen paart. Und das ist nicht gewollt“, hatte Baumgarte schon im vergangenen Jahr vor der Premiere erklärt. Die von vielen Naturliebhabern mit Spannung erwarteten Neuankömmlinge sind laut Baumgarte jetzt etwa ein halbes Jahr alt. Die zur Eingrenzung der Herde verkauften Exemplare aus dem vergangenen Jahr in Wennigsen kämen nun vermutlich an anderen Orten zum Einsatz, könnten aber auch für die Fleischproduktion geschlachtet werden. Die Nachfrage für den Einsatz von Wasserbüffeln als natürliche Landschaftspfleger gehe zurück, weil wegen zunehmender Trockenheit vielerorts das Grünland schlechter gedeihe, sagt Baumgarte. Standort in Wennigsen ist ideal für die Tiere: Für die Familie Baumgarte hat sich das Biotop in Wennigsen jedoch als geeigneter Standort für den Sommeraufenthalt von jungen Wasserbüffeln erwiesen. Genug Futter und Auslauf sowie rundum artgerechtes Weideland: Im vergangenen Jahr hatten sich die ersten sieben Tiere schon wenige Monate nach ihrer Ankunft am Wennigser Mühlbach bestens eingelebt. Das neue Regenrückhaltebecken, das an der L 391 zwischen Wennigsen und Sorsum gebaut wurde, ist ein Feuchtbiotop, das als ökologische Ausgleichsfläche für das Neubaugebiet Caleidis angelegt wurde. Um den ökologischen Wert der Fläche zu erhalten, muss das rund 5,5 Hektar große Gelände regelmäßig gepflegt werden. Doch die Fläche ist sumpfig, Fahrzeuge kämen dort nur schwer oder gar nicht durch – im Gegensatz zu den Wasserbüffeln. Gerade einmal heimisch geworden, heißt es für die Tiere dann aber etwa im November schon wieder, Abschied zu nehmen vom Revier in Wennigsen. Dann geht es zurück ins Winterquartier. „Sie vertragen zwar das schlechte Wetter, aber die Wiesen sind dann abgegrast“, sagt Baumgarte. Lesen Sie auch: Darum weiden jetzt Wasserbüffel in Wennigsen Die ersten Wasserbüffel kommen nach Wennigsen Wasserbüffel kommen in wenigen Wochen ins Winterquartier Von Ingo Rodriguez