Wennigsen: Anwohner der Wennigser Mark fordern Zebrastreifen an der L391

„Es geht um die Sicherheit unserer Kinder“, sagt Jennifer Costa. Sie ist eine von Dutzenden Müttern und Vätern, die sich dafür einsetzen, dass die Egestorfer Straße in der Wennigser Mark endlich einen Zebrastreifen bekommt. Denn auf der ganzen Ortsdurchfahrt gibt es keine Möglichkeit, sicher über die Straße zu kommen. Nun haben sie den Bau einer sogenannten Querungshilfe erneut bei der Region eingefordert. „Mein ältestes Kind geht jetzt zur Schule und soll den Weg zum Bus und zurück alleine meistern“, sagt Luise Lindhorst, die das Anliegen mit vielen weiteren Eltern vorantreibt. Laut der Märkerin sei oft Minutenlang keine Überquerung der Straße möglich, wenn in Egestorf die Bahnschranke öffnet. „Auch viele ältere Anwohner trauen sich dann nicht rüber“, sagt sie. Das Problem ist bekannt, das Anliegen ist kein neues. Bereits seit etlichen Jahren wünschen sich Anwohner der Wennigser Mark, dass es einen gesicherten Überweg über die Egestorfer Straße gibt. „Da haben sich schon Generationen dran festgebissen“, sagt auch Chris Lühmann, stellvertretender Ortsbürgermeister der Wennigser Mark. Zuletzt wurde ihr Wunsch 2016 von der Region Hannover abgelehnt – trotz der 300 Unterschriften von Anwohnern, die sich für das Anliegen einsetzten. „Dabei verbindet die Straße die Orte. Eigentlich müsste sie wegen des Kindergartens eh ein verkehrsberuhigter Bereich sein“, sagt auch Andreas Matloch, der gemeinsam mit seiner Frau Jessica für den Zebrastreifen kämpft. „Denn die wenigsten fahren hier 50“, sagt er. Das Anliegen gibt es seit Jahrzehnten: Dass es noch keinen Zebrastreifen gibt, ist für viele Eltern und Anwohner unverständlich. Sie verweisen auch auf einen Unfall, der sich vor einigen Jahren an eben dieser Straße ereignet hat. „Scheinbar ist nicht mal ein verletztes Kind ausreichend, um endlich einen Zebrastreifen zu schaffen“, sagt Tanja Lühmann. Für die Entschärfung der Egestorfer Straße (Landesstraße 391) hat es in den vergangenen Jahren immer wieder Forderungen der Elternschaft und des Ortsrates gegeben. Zu Beginn der Neunzigerjahre legte das Straßenbauamt Hannover daraufhin eine Mittelinsel als Querungshilfe an. Es gab jedoch Kritik aus der Bevölkerung wegen der Störungen durch Fahrzeuge. Die Durchfahrtmöglichkeiten reichten für breite Lastwagen nicht aus, sodass diese über die Bürgersteige fahren mussten. Die Insel wurde daraufhin wieder entfernt – der Wunsch der Eltern und Anwohner nach einem Übergang aber blieb. Der Ortsrat hatte dann erneut bei der zuständigen Verkehrsbehörde der Region einen Zebrastreifen für die Egestorfer Straße beantragt – vor allem wegen des Kindergartens in der Ortsmitte. Die Region Hannover hatte dies aber 2016 abgelehnt, da die Anzahl der erfassten Fahrzeuge für die Anordnung eines Zebrastreifens nicht ausreiche. Schon damals hatten zahlreiche Märker kritisiert, dass die Region die Autos in den Sommerferien gezählt habe und dass außerhalb der Ferien viel mehr Verkehr auf der Ortsdurchfahrt sei. Anwohner beantragen Zebrastreifen erneut: Nun bietet die Erweiterung der Kita Märker Strolche im Corvinus Zentrum eine neue Chance. „Weil sich die Ausgangslage geändert hat, können wir den Zebrastreifen erneut beantragen“, sagt Tanja Lühmann, die einen entsprechenden Antrag Ende Dezember an die Region geschickt hat. Zu Weihnachten lag dieser Brief der Verkehrsbehörde noch nicht vor. „Sollte ein begründeter Antrag eingehen, wird dieser selbstverständlich auch bearbeitet“, sagt Regionssprecher Klaus Abelmann. „Hierzu wird dann eine Verkehrszählung durch den Baulastträger und/oder die Gemeinde abgefordert. Die Egestorfer Straße ist eine Landesstraße, sodass hier die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr zu beteiligen wäre.“ Von Lisa Malecha