Wennigsen: Kita-Plätze fehlen – Übergangslösungen werden wahrscheinlicher

In Wennigsen fehlen im August mehr Kita-Plätze als zunächst von der Gemeinde errechnet. Das wurde in der öffentlichen Infoveranstaltung zum Thema Kinderbetreuung im Rathaus am Donnerstagabend deutlich. Hatten die Politiker Anfang Februar noch mit 19 fehlenden Plätzen gerechnet, die zu Beginn des Kita-Jahres Anfang August fehlen, ist nun von 32 die Rede. Nach der ersten öffentlichen Informationsveranstaltung seien noch einmal mehrere Anmeldungen eingegangen, sagte Bürgermeister Christoph Meineke als Begründung. Im August fehlen 16 Kita-Plätze: Zusammen mit den Kita-Leitungen hatte die Gemeinde in den vergangenen Wochen in einer ersten Runde Kita-Plätze verteilt. Im Krippenbereich für die Kinder unter drei Jahren konnte die Gemeinde zunächst 42 Plätze vergeben – damit bekommen 52 Prozent der Familien, die im nächsten Kita-Jahr ihr Kind betreuen lassen müssen, einen Platz zugesichert. Bei den Kindergartenkindern (über drei Jahren) liegt die Quote bei 66 Prozent – 49 Plätze hat die Gemeinde vergeben. Die Zahlen beziehen sich jedoch auf das gesamte Kita-Jahr bis April 2021. Am dringendsten ist die Lage jedoch für Familien, deren Kinder ab dem 1. August betreut werden müssen: Zu diesem Zeitpunkt fehlen in der Gemeinde jeweils 16 Krippen- und Kita-Plätze. In den Monaten September und Oktober summieren sich die Zahlen dann auf 25 beziehungsweise 24 Plätze. Spätestens bis Ende des dritten Quartals müsste die Gemeinde demnach zwei Krippen- und zwei Kita-Gruppen schaffen. Container als Zwischenlösung? Wie sie das erreichen will, steht weiterhin nicht fest. „Wir befinden uns gerade in einem Prozess, wo wir schauen: Wie gehen wir mit der Situation um?“, sagte Meineke. Da die seit Langem geplante Kita am Langen Feld mit 80 Plätzen nicht vor Herbst fertig wird, prüfe die Gemeinde derzeit viele Optionen. So plane beispielsweise die Waldorfinitiative an der Albert-Einstein-Straße eine neue Einrichtung, mit der noch in diesem Jahr eine Krippen- und mindestens eine Kindergartengruppe geschaffen werden soll. „Das Problem ist, dass wir dort im Genehmigungs- und Planungsverfahren hängen“, sagte Meineke. Da eine große Zahl an Plätzen bereits ab August fehlt, denkt die Gemeinde verstärkt über Übergangslösungen nach. So prüfe sie beispielsweise, ob sich in der Grundschule Bredenbeck eine Kita-Gruppe integrieren lässt, nachdem die Schule saniert ist. Als Zwischenlösung könnten zudem Container herhalten. „Das klingt erst einmal abschreckend, aber von innen sieht man keinen Unterschied“, sagte Meineke. Die Container seien nicht von langer Lebensdauer, trotzdem müssten sich Eltern um die Sicherheitsstandards keine Sorgen machen. Alle Vorgaben wie Brandschutz und Mindestgrößen der Räume seien einzuhalten, sagte der Bürgermeister. „Lediglich der Bau geht schneller.“ Diese Option werde dem Rat voraussichtlich im Laufe des März vorgelegt. „Es wird auf jeden Fall alles sehr knapp“: Attila Meeßen vom Gemeindeelternrat sagt: „Ich glaube nicht daran, dass vorgeschlagene Umbaumaßnahmen und Übergangslösungen so schnell gehen.“ Auch Container müssten dem Brandschutz entsprechen und bräuchten Wasser und Strom. „Es wird auf jeden Fall alles sehr knapp.“ Die Zusagen an Familien, die in der ersten Vergaberunde im Mai einen Platz für ihr Kind erhalten haben, verschickt die Gemeinde am 6. März. Die Eltern haben dann zwei Wochen Zeit, um den Platz zu- oder abzusagen. Im Mai werden dann die restlichen Plätze vergeben. Zwischen diesen Vergaberunden im April will die Gemeinde eine weitere Informationsveranstaltung für Bürger anbieten, um alle Eltern auf dem Laufenden zu halten. Lesen Sie auch: Kita-Neubau verzögert sich: Familien suchen dringend Betreuungsplätze „Emotionale Erpressung“: Wie Eltern bei der Kita-Platzvergabe tricksen Von Lisa Neugebauer