Corona: Promenade in Steinhude wird komplett abgesperrt

Nach negativen Erfahrungen am vergangenen Wochenende will die Stadt den Besuch Steinhudes am kommenden Wochenende für Tagesbesucher noch unattraktiver machen. Die Polizei hatte berichtet, dass sich gerade im Bereich der Promenade viele Besucher drängten und so das Einhalten der geforderten Abstände wegen der Corona-Pandemie nur schwer möglich war. Deshalb soll jetzt auch der zweite Teil der Promenade zwischen dem Ratskellergelände und dem Hafen gesperrt werden. Zu dem Problem beigetragen hat, dass die Imbisse wieder geöffnet sind. Wenn die Menschen aber in mindestens 50 Metern Abstand ihren Kauf verzehren müssen, suchen sie sich dafür offenbar schöne Plätze am Wasser. Die Polizei war deshalb kurz davor, Personen aus solchen Bereichen zu verweisen. Auf den Autokennzeichen auf den Parkplätzen war zu sehen, dass auch aus Nordrhein-Westfalen viele Gäste in den Ort gefahren waren. Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt brachte das bei einem Pressegespräch am Donnerstag in Verbindung damit, dass NRW-Ministerpräsident Armin Laschet zu häufig den Eindruck erwecke, die Krise sei schon überwunden. Geöffnete Geschäfte könnten mehr Besucher anziehen: Jetzt sind in Steinhude auch die Geschäfte sonntags wieder geöffnet, und deshalb befürchtet die Stadt, dass dass das noch mehr Besucher in den Ort zieht. Sie will deshalb auf der Zufahrt nach Steinhude an zwei Stellen wieder Schilder aufstellen, auf denen gebeten wird, den Ort zu meiden. Auch über das Maiwochenende hinweg werden die Hinweise stehenbleiben. Die Idee, die elektronischen Verkehrszeichen auf der Autobahn für diesen Zweck zu nutzen, ließ sich technisch nicht umsetzen. Die Verkehrsmanagementzentrale Niedersachsen wird den Wunsch der Stadt aber in ihren Meldungen aufführen. Der Promenadenabschnitt zwischen Ratskeller und Strandterrassen war schon vor Ostern gesperrt worden, weil an den Strandterrassen gebaut wird und der Abschnitt deshalb eine Sackgasse ist. Auch die Badeinsel ist weiterhin zu. Nach dem kommenden Wochenende wollen Stadt, Polizei und Region die Lage noch einmal analysieren, etwa über eine Maskenpflicht für das Zentrum sprechen. „Nach dem 1. Mai wird es sicherlich auch Himmelfahrt in Steinhude noch einmal wild“, befürchtet Erster Stadtrat Carsten Piellusch. Eine Entscheidung der Region Hannover, wie sie auch mit anderen solcher Hotspots weiter umgehen will, steht noch aus. Die Stadt Wunstorf hatte schon vor Ostern ins Spiel gebracht, Besucher gar nicht erst nach Steinhude gelangen zu lassen. Doch das hat die Region bisher nicht unterstützt. „Deshalb müssen wir jetzt noch einmal prüfen, ob die Menschen einsichtig genug sind. Die Lage, in der wir sind, ist allen bekannt“, sagte Eberhardt. Das tägliche HAZ Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Hannover täglich gegen 6 Uhr im E-Mail-Postfach. Lesen Sie auch: Stadt Wunstorf und Polizei zeigen Präsenz in Steinhude Steinhuder-Meer-Veranstaltungskalender ist ausgedünnt Städte wollen Touristen vom Steinhuder Meer weghalten Von Sven Sokoll