Corona: Stadt und Polizei sperren Steinhudes Parkplätze über Ostern

An den ersten Tagen der Osterferien hat es bei schönem Wetter wieder viele Menschen nach Steinhude gezogen. Am Dienstag war der Parkplatz am Bruchdamm zu 80 Prozent belegt. Wegen der Gefahr von Corona-Infektionen wollen Stadt und Polizei Wunstorf deshalb dafür sorgen, dass Tagesausflügler Steinhude über Ostern meiden. Die Behörden sperren dafür unter anderem die großen Parkplätze im Ort von Gründonnerstag bis Ostermontag. „Im vergangenen Jahr haben wir vor allem reagiert, wenn der Ort zu voll wurde, jetzt wollen wir agieren“, sagte Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt (CDU). Hintergrund ist die neue Corona-Verordnung des Landes. Sie beinhaltet unter anderem den Aufruf, den Tagestourismus zu beliebten Zielen wie Steinhude zu unterlassen, aber auch ein Ansammlungsverbot. „Und wenn die Leute nach Steinhude gekommen sind und feststellen, dass alles geschlossen ist, versammeln sie sich natürlich am Ufer“, sagte Eberhardt. Lesen Sie auch: Schiffe auf dem Steinhuder Meer sollen erst ab 19. April wieder Passagiere befördern Auch Zufahrten sind blockiert: Um das zu verhindern, sollen die großen Parkplätze weiträumig gesperrt und auch die Zufahrt dahin nicht möglich sein. Entsprechende Durchsagen soll es im Verkehrsfunk geben, und auch die aus dem vergangenen Jahr bekannten Warnschilder werden wieder installiert. Die Badeinsel wird in dem Zeitraum ebenfalls gesperrt sein. Dort setzt die Polizei seit einigen Tagen wieder einen Sicherheitsdienst ein. Lesen Sie auch: Was Ostern in Mardorf und am Steinhuder Meer erlaubt ist Eberhardt berichtete, dass sich zuletzt auch viele Bürger bei der Stadt gemeldet und kritisiert haben, wie viele Verstöße gegen die Corona-Verordnungen zu sehen seien. „Wir müssen auch die Gesundheit der Steinhuder schützen, das geht auf jeden Fall vor.“ Kein Problem hat die Stadt damit, wenn sich Menschen aus der Region mit dem Fahrrad in der Nähe des Steinhuder Meeres bewegen – will aber das Zusammentreffen vieler auf engstem Raum verhindern. „Es ist gut, sich draußen zu bewegen, aber dafür sollte sich jeder möglichst ganz individuell ein Ziel suchen“, schlägt der Erste Stadtrat Carsten Piellusch vor. Polizei zeigt mehr Präsenz: Nach dem Andrang der vergangenen Tage haben Stadt und Polizei ihre Präsenz in Steinhude verstärkt und wollen dabei bleiben. Über Ostern werden aber auch weitere Kräfte der Polizeidirektion Hannover nach Steinhude kommen. „Wir bleiben natürlich flexibel und beginnen mit Ansprachen und verhängen erst dann Ordnungswidrigkeiten“, sagte Thomas Broich, Kommissariatsleiter der Polizei. Bei Bedarf könne auch wieder der gesamte Ort gesperrt werden. „Die Steinhuder Kollegen um Rolf Schröpfer haben seit einem Jahr sehr viel Erfahrung gesammelt, wie sie mit den Situationen am besten umgehen“, betonte Broich. Wie sie in den nächsten Wochen weiter agieren wollen, werden Stadt und Polizei von Woche zu Woche entscheiden. „Wir hoffen, dass Pfingsten vielleicht alles schon ganz anders aussieht“, sagte Eberhardt. Festliches Wochenende abgesagt: Allerdings hat die Steinhuder Meer Tourismus GmbH jetzt auch das Festliche Wochenende für diese Jahr definitiv abgesagt. „Die Lage ist einfach zu unsicher für die Planung einer Veranstaltung dieser Größenordnung“, sagte Geschäftsführer Willi Rehbock. Über die Mallorca-Party am 20. August ist allerdings noch nicht entschieden. Lesen Sie auch Stadt Wunstorf will Innenstadt in Corona-Krise mit Aktionsprogramm stärken Broich kündigte an, dass die Polizei auch die Einhaltung der nächtlichen Ausgangssperren in Wunstorf vom 1. bis 12. April kontrollieren wird. Der Bürgermeister bedauerte außerdem, dass Wunstorf noch nicht beim Modellprojekt für eine Öffnung des Innenstadthandels zum Zuge kommen wird, weil die Region Hannover mit der Landeshauptstadt beginnen will. Die Stadt bekundet jedoch weiterhin Interesse und setzt jetzt darauf, dass das Projekt in einem zweiten Schritt auch auf das Umland ausgedehnt werden könnte. „Wichtiger ist jetzt aber auch erst mal, dass wir die Infektionszahlen spürbar senken“, sagte der Bürgermeister. Von Sven Sokoll