Einkaufs-Hilfe und Unterstützung in Wunstorf: Interesse lässt im Corona-Lockdown nach

Einkaufsservice für Betroffene aus Corona-Risikogruppen, Botengänge, Fahrten zum Arzt, Hilfen im Alltag bis zur Versorgung von Haustieren: Die Welle der Hilfsbereitschaft von Vereinen, Kirchengemeinden bis hin zum Bauverein und der Tegeler-Gruppe im ersten Corona-Lockdown war groß. Doch wie ist jetzt damit bestellt? Gibt es die Angebote noch? Service wird aufrechterhalten: Die Kirchengemeinde Bokeloh bietet auch im zweiten Lockdown eine Einkaufshilfe für Menschen an, die zu den Risikogruppen gehören. Das Angebot richtet sich an alle Bokeloher unabhängig von der Religionszugehörigkeit. Einkäufe werden mehrmals wöchentlich getätigt. Die Einkaufshilfe ist unter Telefon (0 50 31) 9 59 09 55 zu erreichen. Hilfesuchende sollten ihren Namen und ihre Telefonnummer auf dem Anrufbeantworter hinterlassen, dann werden sie zeitnah zurückgerufen. Gemeinde bietet Fahrten zum Impfen an: Eine besondere Idee haben sich Vertreter der Kirchengemeinde Idensen-Mesmerode überlegt. „Wir wollen Mitbürger ab 80 Jahren zum Impfzentrum nach Hannover fahren“, sagte Jörg Mecke vom Kirchenvorstand. Sobald vom Land Niedersachsen konkrete Aussagen zum Impfprogramm für ältere Menschen gemacht werden, soll der Fahrdienst eingerichtet werden. Auch bei der Terminvereinbarung wollen die Helfer unterstützen. Außerdem bietet die Gemeinde gemeinsam mit den beiden Ortsräten weiterhin einen Einkaufsservice und eine Haustierversorgung an. Dafür stehen 14 Ehrenamtliche zur Verfügung, die Anfragen beantworten und praktische Hilfe leisten. „Das Angebot wird von den Bewohnern der Dörfer geschätzt und ist eine gute Ergänzung zur Hilfe aus der Familie und von Nachbarn“, teilte Mecke mit. Hilfe gibt es unter Telefon (0 50 31) 5 15 00 73 oder per E-Mail an Hilfe@kirche-idensen.de. Jusos verzeichnen kaum Nachfrage: „Wir bieten immer noch Einkaufshilfen und Botengänge an, aber nach dem ersten Lockdown hat keiner mehr angerufen“, sagte Majid Atris von den Wunstorfer Jusos. Vorher haben die Jusos zu zweit vier bis fünf feste Haushalte in Blumenau, Kolenfeld und Wunstorf betreut. Wer Hilfe braucht, kann sich unter Telefon (01 74) 6 97 16 15 bei Atris melden oder eine E-Mail an jusos.wunstorf@gmx.de schreiben. Nachbarn und Kinder unterstützen Ältere: Die Pfarrgemeinde St. Bonifatius hat ihre Einkaufshilfe eingestellt, weil sie bis auf einen Einzelfall nicht genutzt wurde. „Wir haben festgestellt, dass es in Wunstorf ein gutes Netzwerk in den Nachbarschaften gibt, die ältere Menschen unterstützen“, sagte Pfarrer Andreas Körner. Weil der Service kaum genutzt wurde, habe die Gemeinde ihn nicht wieder aufleben lassen. „Wer Hilfe braucht, kann sich aber gerne unter Telefon (0 50 31) 41 44 melden“, so der Pfarrer. Auch die Dorfjugend im Butteramt hat ihre Nachbarschaftshilfe eingestellt. Standen anfangs noch zahlreiche Helfer parat, ist es aktuell umgekehrt. „Wir haben einfach kaum noch Fahrer, weil viele wegen des Berufs, Zivildiensts oder der Schule zu wenig Zeit haben. Außerdem haben wir nur wenige Fahrten zum Arzt oder zum Einkaufen gemacht“, sagte Luis Krocker von der Dorfjugend. Hilfe in Steinhude ist straff organisiert: „Wir wollen den Einkaufsdienst solange wie möglich aufrechterhalten und überlegen sogar, diesen auf Dauer einzurichten“, sagte Kathrin Götze-Bühmann vom Kirchenvorstand der Kirchengemeinde Steinhude. Die Hilfe ist straff organisiert. Bestellungen werden montags bei Marlene Böhm unter Telefon (0 50 33) 9112 78 und donnerstags bei Gisela Bredthauer unter Telefon (0 50 33) 91 10 97 zwischen 9 und 12 Uhr aufgegeben. Über eine Whatsappgruppe werden Helfer rekrutiert, die die Einkäufe vor die Tür stellen. Die Bons werden fotografiert, das Kirchenbüro rechnet ab und schickt den Nutzern eine Rechnung. „Die Nutzer sind sehr dankbar und auch froh über Kontakte. Aber viele scheuen sich offenbar auch, Hilfe in Anspruch zu nehmen“, sagte Götze-Bühmann. Von Anke Lütjens