In Hagenburg bei Wunstorf soll ein Dirtpark für geländegängige Fahrräder entstehen

In der Gemeinde Hagenburg soll ein neuer Skatepark entstehen. Den Vorstoß hat Jörg Zschetzsche (CDU) in der jüngsten Sitzung des Rates unternommen. Nachdem man die Modernisierung der Kinderspielplätze in Altenhagen und Hagenburg begonnen habe, wolle man jetzt die Bedürfnisse der Jugendlichen stärker in den Blick nehmen. Im Gespräch mit dieser Zielgruppe, vermittelt durch den Jugendpfleger Thomas Rathmann, sollen jetzt die Wünsche Jugendlicher abgefragt werden. Das Projekt könnte, je nach Größe und Ausstattung, auch für Wunstorfer interessant werden: In der Stadt gibt es nur eine kleine befestigte Anlage an der Emanuel-Grund-Straße. In Hagenburg geht es dagegen um einen sogenannten Dirtpark. Solche Anlagen bestehen aus Pisten in einem modellierten oder natürlichen Gelände, nicht befestigt und gespickt mit Hindernissen, die sich auf speziellen Fahrrädern möglichst spektakulär befahren lassen. Dirt ist englisch und bedeutet Erde, Dreck und Schlamm. Zschetzsche ist von Jugendlichen angesprochen worden. Die CDU will das Vorhaben unterstützen. Genau solche Pisten hatten sich Unbekannte in Waldstücken in Wunstorf gebaut, unter anderem im Blumenauer Wäldchen und im Barne-Wald. Beide gehören der Stadt. Weil die Kommune nicht für die Sicherheit selbstgebauter Anlagen garantieren kann und weil solche Offroad-Pisten nicht gestattet sind, reißt sie die Rampen jetzt ab. Die Rampen haben vor allem Mountainbiker angelegt, um ihrem Hobby nachgehen zu können. In Wunstorf gibt es keine offiziellen Trails für Mountainbiker oder BMX-Radfahrer. Die nächsten Strecken sind in Haste, bei Bad Nenndorf und in Hannover. Rampe ist abgebaut worden: Wo Lüerßendamm und Steinhuder-Meer-Straße aufeinander treffen, hatte bis vor einiger Zeit eine Rampe gestanden, die Skateboarder nutzten. Nachdem sie baufällig geworden war, hatten ihr Attacken von Randalierern den Rest gegeben. Die Rampe wurde bislang nicht wieder aufgebaut, weil zunächst das gesamte Areal rund um die Anlage umgeplant wird. „Inzwischen haben sich Jugendliche andere Orte gesucht“, schreibt die CDU. An diesen Orten würden sie „zumeist nicht besonders gern gesehen“. Gemeint ist damit unter anderem der Hof der Wilhelm-Bock-Grundschule. Ein Dirtpark könne zu einem „Treffpunkt für Jugendliche“ werden, von dem kaum Störungen ausgingen. Jugendtreff-Leiter soll Wünsche erkunden: Die „tatsächliche Bedarfslage“ der Jungen und Mädchen könne man herausfinden, indem man Thomas Rathmann einschalte, der den Jugendtreff Hagenburg leite. „Er hat einen guten Draht zu den jungen Leuten“, sagte Zschetzsche. Er verweist auf ein Referenz-Projekt in der Gemeinde Haste. Dort belege der Dirtpark 3600 Quadratmeter neben den Tennisplätzen. Der Bau habe die Gemeinde insgesamt 38.000 Euro gekostet. Im selben finanziellen Rahmen bewegt sich laut CDU-Antrag auch ein vergleichbares Projekt, das in Rinteln realisiert wurde. Wichtig erscheine „das Hinzuziehen von Fachkompetenz bei der Planung“, heißt es in dem Antrag weiter. Auch über die Standortfrage hat sich die CDU bereits Gedanken gemacht. Möglicherweise seien die Wiesen geeignet, die sich zwischen der ehemaligen Rampe und dem Moorgarten erstreckten, heißt es, mit dem Zusatz: „Falls sie nicht zu sehr durchnässen.“ Aber auch die Umgebung des Findlingsgartens könne geeignet sein, „wobei die Bäume erhalten bleiben müssen“. Schließlich führt der Antrag noch das Gewerbegebiet „Lütgen Hagen“ und den alten Altenhäger Sportplatz auf. Die Verwaltung wird dem Rat jetzt eine Entscheidungsgrundlage mit Details und Kosten ausarbeiten. Lesen Sie auch: Hagenburg: Grünfläche und Spielplatz am Försterteich sind schöner geworden Hagenburg: Spielplatz an Grundschule soll gebaut werden Von Arne Boecker und Anke Lütjens