Bevor sie ihr Kreuz für eine Partei machen konnten, war die Wahl Thema im Politikunterricht gewesen. Es sei beispielsweise besprochen worden, wofür die einzelnen Parteien stünden, was Erst- und Zweitstimme bedeuten und wie sich Überhangmandate ergeben, erzählt Wirtschaftslehrer Erik Schmidt. Auch die Entscheidungshilfe im Internet, der Wahl-O-Mat, kam zum Einsatz.
Schmidt rechnet mit einer hohen Wahlbeteiligung. Er befürchtet jedoch, dass einige "Spaßwähler" das Ergebnis zugunsten der AfD verfälschen könnten. Gerade die Neunt- und Zehntklässler seien jedoch sehr ernst bei der Sache.
Der Ablauf der Juniorwahl erfolgt nach den Regeln einer "echten" Wahl. Bevor der Stimmzettel ausgegeben wird, müssen Schüler ihre Wahlbenachrichtigungskarte, die dem Original entspricht, abgeben und sich ausweisen können. Anschließend erhalten sie von den Wahlhelfern ihren Stimmzettel. Vier Wahlkabinen stehen für die Stimmabgabe bereit. Gefaltet landen die Stimmzettel schließlich in der verplombten Wahlurne.
"Es war schwer sich zu entscheiden", sagt Siebtklässler Mailo nach der Stimmabgabe. Ausgezählt wird am Freitagmittag. "Dann gibt es für alle Wahlhelfer Pizza", verspricht Schmidt. Die Wahlkommission setzt sich aus zwölf Schülern zusammen. Gemeldet wird das Stimmergebnis anschließend an das Projekt Jugendwahl. Bekannt gegeben werden darf es allerdings erst am Tag der Bundestagswahl, dem 24. September, ab 18 Uhr. "Bei der letzten Wahl lagen wir nur wenige Prozentpunkte vom echten Ergebnis weg", erzählt der Wirtschaftslehrer.
Von Rita Nandy