Polizei Wunstorf stellt Unfallstatistik vor

Die Zahl der Verkehrsunfälle in Wunstorf ist weiterhin rückläufig. Sie sank von 797 im Jahr 2018 auf 784 im vorigen Jahr. Das ist ein Rückgang um 1,6 Prozent. Fast die Hälfte der Verkehrsunfälle sind Bagatellunfälle, die im sogenannten einfachen Verfahren aufgenommen werden. Das hat die Polizei in ihrer Unfallstatistik 2019 für den Bereich des Polizeikommissariats Wunstorf mitgeteilt. „Die Bilanz fällt insgesamt positiv aus“, sagte Rüdiger Wloka, Leiter des Einsatz- und Streifendienstes bei der Polizei Wunstorf. Polizei macht Unfallschwerpunkte aus: Er machte drei Unfallschwerpunkte für Wunstorf aus. An der Kreuzung Alte Bahnhofstraße und Düendorfer Weg gab es im vorigen Jahr sieben Unfälle mit zwei Schwer- und fünf Leichtverletzten. Dabei waren besonders Fahrradfahrer betroffen, die von abbiegenden Autofahrern auf dem Schutzstreifen übersehen wurden. „In der Unfallkommission haben wir daher beschlossen, dass es sinnvoll ist, den Schutzstreifen an markanten Stellen in Rot einzufärben“, sagte Wloka. Er appelliert an Rad- und Autofahrer, aufeinander Rücksicht zu nehmen und sich fair zu verhalten. „Das Ziel ist, sich die Verkehrsfläche zu teilen. Man kann nicht alles mit Schildern und Schutzstreifen regeln“, betonte Wloka. Schutzstreifen dürfen generell nicht von Autos befahren werden. Wloka rät daher dazu, hinter dem Radler zu bleiben und diesen nicht zu überholen. Dazu reiche bei Gegenverkehr wie in der Barnestraße der Platz nicht aus. Unfälle mit E-Bikes nehmen insgesamt zu: Insgesamt seien die Unfallzahlen bei den Radlern aber stabil. Bei 55 Unfällen mit Radfahrern wurden 51 Menschen verletzt. In 25 Fällen wurden die Unfälle durch Radfahrer verursacht. Bei zehn Fällen waren Pedelecs und E-Bikes beteiligt. „Das ist noch nicht signifikant, aber wenn man den Bereich der gesamten Polizeidirektion betrachtet, ist das schon deutlich mehr“, sagt der Leiter des Einsatz- und Streifendienstes. Als Ursache nennt er vor allem die Ungeübtheit der E-Bike-Fahrer. Diese unterschätzten oftmals die Geschwindigkeit sowie die Kraft der Bremsen. Er rät dazu, an Kursen teilzunehmen, die Kontaktbeamter Ralf Möllmann im vorigen Jahr erfolgreich angeboten hat. „Die waren gut besucht“, sagte Wloka. Autofahrer sind zu schnell unterwegs: Weitere Unfallschwerpunkte waren die B 442 im Bereich der Haster Kurve mit zehn Unfällen, einem Schwer- und neun Leichtverletzten sowie die L 392 und L 403 in Kolenfeld mit acht Unfällen. Dabei wurden zwei Menschen schwer verletzt und acht leicht. „Die Hauptursachen sind zu hohe Geschwindigkeit und Vorfahrtsverstöße“, teilte Wloka mit. Nach wie vor werde bei Regen und Feuchtigkeit insbesondere im Bereich der Haster Kurve zu schnell gefahren, obwohl dort die Geschwindigkeit bei Nässe bereits durch Schilder auf Tempo 50 reduziert ist. Die Daten beziehen sich auf 2017 bis 2018 aus der Sitzung der Unfallkommission von September 2019. „Mittlerweile sind weitere Unfälle hinzugekommen“, sagte Wloka. Zahl der Verletzten ist rückläufig: Die Zahl der Unfälle mit Personenschäden ist ebenfalls rückläufig. Ein Mensch wurde bei einem Unfall getötet (2018 zwei), zehn Menschen zogen sich bei zehn Unfällen schwere Verletzungen zu (19) und 161 bei 124 Unfällen leichte Verletzungen. Die Zahl der Unfallfluchten ist von 293 auf 263 gesunken bei einem Anstieg der Aufklärungsquote von drei Prozent. Die Zahl der „Spiegelunfälle“ in der Langen Straße ist von 24 auf 27 gestiegen. In 13 Fällen begingen die Fahrer Unfallflucht. „Das ist auf keinen Fall ein Kavaliersdelikt“, warnte Wloka. Verkehrsunfallstatistik aus Wunstorf im Vergleich In 50 Fällen fuhren Autofahrer unter Alkoholeinfluss, ohne einen Unfall zu verursachen. Dabei beschlagnahmte die Polizei 40 Führerscheine. Zehn Fahrer mussten ein Bußgeld zahlen. 14 Trunkenheitsfahrten führten zu einem Unfall, wobei die Polizei die Führerscheine einzog. Lesen Sie auch: Das ist die Kriminalstatistik für Wunstorf Polizei meldet immer mehr Betrugsfälle Mehr Drogen, weniger Einbrüche in Garbsen Von Anke Lütjens