Wunstorf: Kirche in Kolenfeld braucht neuen Glockenstuhl

Die evangelische Kirchengemeinde in Kolenfeld steht erneut vor einer großen Herausforderung: Gleich drei Gebäudeteile müssen saniert werden. Dazu gehören Glockenstuhl, Hutkonstruktion auf dem Turm sowie Balken an der Ostseite der Kirche. Sanierung kostet voraussichtlich rund 250.000 Euro: Um den Jahreswechsel ist Werner Seppelt vom Kirchenvorstand noch dabei, ein Finanzierungskonzept zu erarbeiten. Den Plan müssen anschließend Kirchenvorstand, Kirchenkreis sowie die Landeskirche absegnen. Auch geht noch ein Schreiben an Stifter und Förderer, um das Projekt realisieren zu können. Seppelt rechnet mit Kosten in Höhe von rund 250.000 Euro. Glockenstuhl muss ausgebaut werden: Insekten haben die Holzkonstruktionen zerfressen. Es seien vorwiegend ältere, bereits tote Exemplare, die die Schäden angerichtet haben, sagt Seppelt: „Der Glockenstuhl wurde in Mitleidenschaft gezogen.“ Dieser müsse komplett ausgebaut und erneuert werden. Das dürfte der teuerste Posten, mit Kosten in Höhe von rund 100.000 Euro, des Projektes sein. Es reiche nicht, nur ein Gerüst aufzubauen. Eine Hebevorrichtung, ein Kran oder Flaschenzug, sei ebenfalls notwendig. Zunächst müssten die Glocken abgehängt werden, um den Glockenstuhl ausbauen zu können. Für den Abtransport der Balken solle das Schallloch unterhalb der Turmuhr genutzt werden. Anders als der alte Glockenstuhl müsse der neue den Kontakt zum Mauerwerk durch Schwingungen vermeiden. Dadurch könnte sonst das Mauerwerk beschädigt werden. Kirchturmuhr bleibt stumm: Parallel dazu könnten die Trägerbalken der Hutkonstruktion des Kirchturms erneuert werden. Dafür müsste die 2019 sanierte Turmuhr eingehaust werden, um sie vor Beschädigungen zu schützen. Während der Arbeiten wird sie zwar stumm bleiben, aber dennoch die korrekte Uhrzeit anzeigen. Lesen Sie auch: Arbeiten an Kolenfelder Kirche dauern länger Weitere Schäden ausschließen: Ebenfalls zeitgleich könnten auch die Zugbalken des Fachwerks stückchenweise ersetzt werden. Dort müsse zudem noch geprüft werden, ob dies ausreiche. Um weitere Schäden auszuschließen, solle hinter dem Altar eine Schutzschleuse aufgebaut und ein Blick ins Dach geworfen werden. Zum Abschluss stünden Putz- und Malerarbeiten an. Wie lange die Sanierung dauern wird, steht noch nicht fest. „Ich wäre froh, wenn es kein halbes Jahr dauert“, sagt Seppelt. Doch zunächst müssten Fachfirmen gefunden werden. Die Landeskirche arbeite mit drei Unternehmen zusammen. Für die Ausschreibung möchte das Kirchenvorstandsmitglied ein genaues Leistungsverzeichnis erstellen, um Angebote exakt miteinander vergleichen zu können. Dass sich Seppelt schon wieder mit Bauarbeiten beschäftigen muss, war nicht geplant. „Wir wollten eigentlich nur eine Innenrenovierung machen“, sagt er. 2017 erhielt die Kirche innen einen neuen Anstrich und Putz. Schon damals zeigte sich, dass dies nicht ausreichte. Ein Pilz hatte Dachbalken zerstört und machte einen Austausch erforderlich. Mehr als 300.000 Euro hatte die Kirchengemeinde einschließlich neuer Beleuchtung investiert. Im vergangenen Jahr wurde die Kirchturmuhr generalüberholt und mit einem elektrischen Aufzug der Gewichte ausgestattet. Außerdem hatten Arbeiter den Putz an der Außenfassade des Kirchturms erneuert. Das kulinarische Kirchen-Kino Kolenfeld (KKKK) der evangelischen Kirchengemeinde erfreut sich großer Beliebtheit. Für 2021 muss das Organisationsteam den für Sonnabend, 6. Februar, geplanten Filmabend aufgrund der Corona-Pandemie absagen. Im nächsten Jahr hätte die Veranstaltungsreihe ihren zehnten Geburtstag gefeiert. Ob und wann das KKKK nachgeholt wird, stehe noch nicht fest, sagte Werner Seppelt vom Kirchenvorstand. Die Mischung aus Filmen und einem dazu passend abgestimmten Angebot an kleinen Speisen lockte jedes Jahr zahlreiche Besucherinnen und Besucher ins Gemeindehaus. Von Rita Nandy