Welche Aufgaben bietet der Garten im Wintermonat?
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Schnee ist ein Spielverderber, zumindest, wenn er sich auf dem Rasen ablegt. Denn dann kann das Betreten die Halme zerstören.
© Quelle: Marcel Kusch/dpa/dpa-tmn
Die Tage sind so kurz wie nie, und es trifft sich gut, dass der Garten im Dezember nicht besonders viel Aufmerksamkeit verlangt. Doch ein paar schöne Dinge können Hobbygärtnerinnen und -gärtner auch im Winter erledigen.
Zu den schönsten Dezemberroutinen gehört die Kontrolle der Futterhäuschen. Wenn dort das Vogelfutter zur Neige geht, sollte es nachgefüllt werden. Beim Neukauf von Futter ist es wichtig, genau auf die Zutaten zu sehen: Billige Mischungen enthalten häufig Weizenkörner, die von vielen Singvögeln verschmäht und aussortiert werden. Besser sind Sonnenblumenkerne, mit Fett getränkte Haferflocken und ungesalzene Erdnüsse. Sie liefern mehr Energie und kommen entsprechend gut an.
Zweige für die Wohnung finden
Auf der Suche nach vorweihnachtlichem Schmuck lohnt es sich, mit offenen Augen durch den Garten zu gehen. Die Natur liefert dekorative und kitschfreie Hingucker. Am 4. Dezember werden traditionell die nach der heiligen Barbara benannten Barbarazweige von Obstbäumen geschnitten und in warme Wohnräume gestellt. Wer die richtigen Arten auswählt, kann sich rund um die Feiertage über Frühlingsblüten mitten im Winter freuen. Gut geeignet sind Zweige von Apfel- oder Kirschbäumen. Sonnengelb statt rosa zeigen sich die aufgeblühten Knospen der Forsythie. Da aus ihren Blüten kein Obst entsteht, können Sie den ein oder anderen Zweig ohne Reue schneiden.
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Die Forsythie blüht in einem Garten. Auch in der Wohnung machen sich die strahlend gelben Blüten gut als Dekoration.
© Quelle: Andrea Warnecke/dpa-tmn
Kaltkeimer aussäen
Im Dezember zum Samentütchen greifen? Das klingt abwegig, doch einige Stauden brauchen den Kältereiz zum Keimen. Das gilt zum Beispiel für die Schlüsselblume (Primula veris), die Kuhschelle (Pulsatilla) oder den Eisenhut (Aconitum). Damit ihre Saat aufgeht, brauchen sie Temperaturen von unter fünf Grad – und zwar über einen Zeitraum von bis zu acht Wochen.
Für die Aussaat bietet sich die Wiederverwertung von kleinen Kunststofftöpfen an, in denen Kräuter oder Stauden verkauft werden. Als Substrat eignet sich nährstoffarme Aussaaterde. Sie wird bis kurz unter den Rand der Töpfe gefüllt und festgedrückt. Anschließend die Samen daraufgeben, dünn mit Erde übersieben und wieder andrücken. Zum Schluss die Erde vorsichtig, am besten mit einer Sprühflasche, befeuchten und nach draußen stellen: Ein vor Starkregen geschützter Ort oder ein Frühbeet sind ideal. Danach heißt es abwarten und ab und zu nachsehen, dass die Erde nicht austrocknet. Sobald es geschneit hat, sollten Sie die Töpfe mit etwas Schnee abdecken. Der kühlt die Saat und hält sie gleichzeitig feucht.
Vorsicht vor Frost
Pflanzen, die sich auch im Winter frisch und grün präsentieren, benötigen ganzjährig Wasser. Natürlich längst nicht so viel wie im Sommer und so muss nur bei Bedarf, an sonnigen Tagen und wenn die Erde ausgetrocknet ist, ein wenig gegossen werden. Bei klirrender Kälte nutzt das Gießen nichts, denn aus dem gefrorenen Boden liefern die Wurzeln kein Wasser nach. Buchs, Kirschlorbeer und andere immergrüne Arten können deshalb mitten im Winter vertrocknen. Dieses Phänomen wird Frosttrocknis genannt, und es lässt sich vermeiden: Statt die Pflanzen zu gießen, hilft es, sie an sonnigen Tagen zu schattieren. Mit einem Leintuch oder Vlies können die Pflanzen bei Bedarf abgedeckt werden, damit kein Wasser verdunstet. Das ist vor allem bei Immergrünen im Topf wichtig: Hier ist der Ballen schnell komplett durchgefroren.
Der wichtigste natürliche Helfer ist Schnee: Wenn er die Pflanzen bedeckt, schattiert er sie automatisch. Keine Sorge: Große Immergrüne wie Tannenbäume können natürlich nicht eingepackt werden, und sie brauchen diesen Schutz auch nicht. Stattliche Bäume haben ein so tiefes Wurzelwerk entwickelt, dass sie das Wasser aus tiefen Bodenschichten ziehen, die nicht gefroren sind.
Wichtiger Tipp: Der Rasen sollte bei Schnee, Raureif oder Frost möglichst nicht betreten werden. Der Grund: Im gefrorenen Zustand sind Grashalme nicht besonders stabil und können leicht brechen. Das ermöglicht Krankheitserregern in die Pflanzen zu gelangen, wie die deutsche Rasengesellschaft informiert.
Blattgemüse ernten
Mangold übersteht den Spätherbst und den Beginn des Winters meist problemlos. Wird der Boden rund um die Pflanzen mit Laub geschützt und die Pflanze mit Vlies abgedeckt, lässt sich die Saison verlängern. Ernten Sie am besten nach Bedarf und Blatt für Blatt und von außen nach innen, damit das Herz der Pflanze unversehrt bleibt. Falls der Mangold in einem Frühbeetkasten angebaut wurde, kann er den gesamten Winter über geerntet werden.
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Feldsalat wird meist zwischen August und September gesät und kann teilweise den ganzen Winter noch geerntet werden.
© Quelle: Andrea Warnecke/dpa-tmn
Dieser Schutz ist bei Feldsalat, Spinat oder Winterpostelein nicht nötig: Sie überstehen Minusgrade auch ohne Vlies oder Dach problemlos. Unabhängig davon, ob die Pflanzen geschützt oder unter freiem Himmel wachsen, sollte man sie nur an milden Tagen ernten, also wenn die Blätter nicht durchgefroren oder von Raureif überzogen sind. Warten Sie ab, bis die Mittagssonne die Pflanzen erwärmt hat. Gefrorene Blätter würden nach dem Auftauen in der Küche matschig werden.
Was zu tun ist, lässt sich ohne allzu großen Zeitaufwand erledigen.
mit Material der dpa