Menschen helfen, die sich selbst nicht mehr versorgen können
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Selbstständigkeit unterstützen und fördern: Auch das gehört zu den Aufgaben von Hauswirtschafterinnen und Hauswirtschaftern.
© Quelle: Getty Images/iStockphoto
Für Menschen sorgen und sie versorgen: Das ist das Aufgabengebiet von Hauswirtschafterinnen und Hauswirtschaftern. Anders als Köchinnen und Köche sind sie nicht nur für die Speisenzubereitung zuständig. Ihre Arbeit ist äußerst facettenreich und reicht von der Reinigung und Dekoration von Räumen über die Wäschepflege bis hin zur Organisation von Festen.
Versorgung von Menschen, die sich selbst nicht mehr versorgen können
„Der Bedarf an Hauswirtschafterinnen und Hauswirtschaftern ist extrem groß. Denn ihre Fähigkeiten werden in Einrichtungen wie in Pflegeheimen genauso gebraucht wie in Tagungshäusern oder Kitas“, erklärt Sigried Boldajipour, Präsidentin des Deutschen Hauswirtschaftsrates. „Auch in der Haushaltshilfe sind sie tätig. Sie können sogar mit ihrer Arbeit Pflegebedürftigkeit verhindern, wenn sie zum Beispiel Senioren in ihrem Alltag unterstützen.“ Denn hauswirtschaftliche Fachkräfte betreuen Menschen, die sich selbst nicht mehr versorgen können, noch bevor Pflegekräfte zum Einsatz kommen. „Gerade angesichts des demografischen Wandels wird diese Arbeit immer wichtiger und immer öfter gebraucht“, sagt Boldajipour.
Die 41-jährige Hauswirtschafterin Daniela Hass arbeitet in leitender Funktion für die Bremer Heimstiftung. „Unser Team versorgt circa 60 Personen in der Langzeitpflege mit Kurzzeitpflege.“ Doch die Hauswirtschafterin ist nicht nur für die Erstellung der Speisepläne zuständig, die ihr Team dann umsetzt. „Zu meinen Aufgaben gehört es auch, alle notwendigen Lebensmittel und andere Materialien einzukaufen – und das nach Möglichkeit preisbewusst.“
Im Berufsalltag ist Organisationstalent gefragt
Hauswirtschaftliche Fachkräfte brauchen betriebswirtschaftliches Denken, das betont auch Boldajipour. Grundsätzlich seien hauswirtschaftliche Fachkräfte Praktikerinnen und Praktiker mit gutem Organisationstalent. Wichtig: „Auch wer eine leitende Funktion hat, sollte mitanpacken können. Als Führungskraft übernehmen sie Managementaufgaben und Personalführung sowie das Qualitätsmanagement einschließlich des Umgangs mit Beschwerden.“
Die Perspektiven nach einer Ausbildung sind zahlreich: „Eine Fachkraft kann zum Beispiel noch eine Fortbildung zur Betriebswirtin beziehungsweise hauswirtschaftlichen Betriebsleiterin absolvieren. Wer möchte, kann danach auch studieren“, erklärt Boldajipour. Dafür biete sich zum Beispiel der Studiengang Ökotrophologie an. Mit solchen Abschlüssen können diese Führungskräfte dann auch die Betriebsleitung übernehmen. „Als Arbeitgeber kommen übrigens nicht nur soziale Einrichtungen infrage. Sie können zum Beispiel auch im Tourismus arbeiten.“
Steckbrief
Hauswirtschafterinnen und Hauswirtschafter erledigen unterschiedlichste Dienstleistungen: von der Verpflegung von Gruppen über die Reinigung von Räumen bis hin zur Textilpflege und zur Betreuung von Einzelpersonen und Gruppen.
Ausbildungsform: duale Ausbildung
Ausbildungsdauer: Die Ausbildung dauert drei Jahre.
Voraussetzungen: Rechtlich ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben.
Eignung: Hauswirtschaftliche Fachkräfte sollten kommunikative Fähigkeiten, Flexibilität, praktisches Geschick (zum Beispiel für die Zubereitung von Speisen, die Reinigung von Wäsche und Räumen sowie die Dekoration), Organisationstalent, kaufmännische Fähigkeiten sowie pädagogisches Geschick mitbringen.
Branchen: Hauswirtschafterinnen und Hauswirtschafter finden Beschäftigungen in Kliniken, Senioren- und Pflegeeinrichtungen, Tagungs- und Bildungshäusern, Kitas, Schulen, Cateringunternehmen, Kantinen und Privathaushalten sowie landwirtschaftlichen Betrieben mit Direktvermarktung und Tourismus.
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