Karrierecoach gibt Tipps

Schnelle Unterschrift, bizarrer Würfeltest: Auf diese Warnsignale im Vorstellungsgespräch sollten Sie achten

In der Regel wollen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber beim Vorstellungsgespräch herausfinden, ob man ins Unternehmen passt. Doch gerade bei persönlichen Fragen müssen Grenzen gewahrt werden.

In der Regel wollen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber beim Vorstellungsgespräch herausfinden, ob man ins Unternehmen passt. Doch gerade bei persönlichen Fragen müssen Grenzen gewahrt werden.

München. Fragen gehören im Vorstellungsgespräch selbstverständlich dazu: In der Regel wollen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber so ihr Gegenüber kennenlernen, herausfinden, ob die- oder derjenige fachlich und persönlich ins Unternehmen passt.

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„Das ist keine Einbahnstraße“, meint Bastian Hughes, Gründer der Firma Berufsoptimierer und Moderator des gleichnamigen Podcasts. „Auch die Bewerberinnen und Bewerber sollten das Gespräch nutzen, um abzuklopfen, ob der Betrieb, die Arbeit und das Umfeld passen würden.“

Wichtig sei es aber auch, auf Warnsignale zu achten, die eher einen geordneten Rückzug nahelegen, so der Ex-Personaler. Er erklärt, wann Bewerberinnen und Bewerber hellhörig werden sollten:

„Wie war gleich Ihr Name ...?“

Auf eine Stelle bewerben sich häufig zahlreiche Interessentinnen und Interessenten, doch fürs Bewerbungsgespräch wird in der Regel nur ein kleiner Teil eingeladen. „Wer in diesem Kreis dabei ist, im Gespräch aber das Gefühl hat, dass sich niemand seine Unterlagen angeschaut hat, sollte misstrauisch werden“, sagt Hughes. „Da fehlt es schon mal am nötigen Respekt.“

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Diese Nachlässigkeit hat Hughes übrigens vor allem bei zukünftigen Vorgesetzten oder den sogenannten Hiring Managern beobachtet, die am Ende meist über die Besetzung entscheiden. „Sie wollten unvoreingenommen ins Gespräch gehen, heißt es dann oft.“

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Arbeitsaufgabe schwammig oder unklar

„Verantwortung übernehmen und selbst gestalten – das klingt gut. Doch wer im Gespräch nichts über die konkreten Aufgaben, Zuständigkeiten, Zeitpläne und Ziele erfahren kann, sollte vorsichtig sein“, meint der Karrierecoach und rät, unbedingt nach den Erwartungen zu fragen: „Was wird konkret verlangt?“

Hughes: „Wenn es keinerlei konkrete Informationen gibt, kann man davon ausgehen, dass auch die Arbeitsbedingungen im Unternehmen wenig Struktur haben.“

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„Dann unterschreiben Sie bitte hier!“

Sofort unterschreiben? „Das ist ganz klar unseriös! Wenn es um so eine wichtige Entscheidung geht, sollte man sich nie unter Druck setzen lassen“, meint Hughes. „Wenn das Unternehmen echtes Interesse hat, wird es das auch morgen noch haben.“

Die Firma – eine Familie ... Will man das?

„Man sollte herausfinden, was das bedeutet“, meint der Karrierecoach. „Vielleicht heißt das: mittags gemeinsam essen. Vielleicht aber auch: Überstunden sind selbstverständlich.“ Generell empfiehlt der Karrierecoach, Dienstliches von Privatem zu trennen. „Es sei denn, man möchte unbedingt Teil dieser Familie sein.“

Unangemessene Fragen, bizarre Spielchen

„Die Sachlage ist klar: Fragen nach Religion, Weltanschauung, sexueller Orientierung und Familienplanung dürfen in einem Bewerbungsgespräch nicht gestellt werden“, betont Hughes.

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„Fragt der potenzielle Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin trotzdem danach, kann das bedeuten, dass sie es nicht besser wissen oder dass sie die Antwort trotzdem wissen wollen.“ Hier helfe oft schon ein wenig Humor, um die Situation unbeantwortet zu entschärfen.

Wenn allerdings die Spielchen ausarten, beispielsweise so: „Wenn Sie ein Verkehrszeichen wären, welches würden Sie sein ...?“, sollte man überlegen, ob das nicht schon ein Wink ist, sich anderweitig umzusehen. „Es sei denn, man bewirbt sich gerade bei einem Verkehrsbetrieb. Dann soll das vielleicht witzig gemeint sein“, sagt der ehemalige Personaler, der in seiner Coaching-Arbeit von immer absurderen Tests gehört hat.

Wie der Test mit dem handgroßen Würfel, der Symbole zeigt, die dann entsprechend entschlüsselt werden. „Würfelt der Bewerber oder die Bewerberin beispielsweise eine Blume, wird in einem Handbuch nachgeschaut, was das wohl bedeutet.“

Wie gelingt der professionelle Abgang?

Das geht alles gar nicht? „Auch wer schon im Vorstellungsgespräch davon überzeugt ist, sollte sich professionell verhalten – nicht einfach aufstehen und die Tür zuknallen.“

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Am besten, man reflektiert alles später in Ruhe und mit ein wenig Abstand. „In der Regel muss man das nicht persönlich nehmen“, weiß Hughes.

Risiko klein halten: „Wichtig ist auf jeden Fall, dass man sich auf ein Vorstellungsgespräch gut vorbereitet. Je besser, desto leichter lassen sich die Warnsignale deuten“, sagt der Experte. Dabei könne es auch helfen, auf den Portalen von Kununu.de oder Glassdoor.com zu schauen, welche Erfahrungen anderer Bewerberinnen und Bewerber gemacht haben. „Auch wenn das natürlich immer nur eine subjektive Sicht ist.“


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