Es wiederholt sich immer und immer wieder: Kriege treiben Menschen in die Flucht, die im Lager Friedland vorläufig endet. Das war 1945 genauso wie 2015, als die Flüchtlingskrise die Menschen beschäftigte. Ein Blick auf die 75-jährige Geschichte des Lagers.
Friedland.Viel konnten sie ihnen nicht bieten. Aber auch für das Wenige bedankten sich die Menschen herzlich. Das hat Heinrich Hörnschemeyer, den Leiter des Grenzdurchgangslagers Friedland, tief beeindruckt. Denn 2015, in dem Jahr, als Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ihren ikonischen Satz „Wir schaffen das“ sagte, strömten Flüchtlinge aus Bürgerkriegsländern wie Syrien und Irak nach Deutschland. Von „Flüchtlingskrise“ ist lakonisch die Rede, in Friedland hieß das: Das Lager ist mit über 3000 Flüchtlingen zu voll, eigentlich ist nur Platz für 800. Die Menschen schlafen auf Matratzen im Flur, stehen schier endlos für Essen an – und bedanken sich doch. Weil sie in Sicherheit sind. Ein Symbol der Hoffnung ist das Lager schon seit dem 20. September 1945 – seit 75 Jahren.
Doch vor fünf Jahren war Friedland hoffnungslos überfüllt, Container und Zelte reichten nicht aus, erinnert sich Hörnschemeyer. Die Mitarbeiter gaben ihr Bestes, aber schneller ging es eben nicht, wie er sagt. „Es hat mich beeindruckt, wie viele das akzeptiert haben“, meint er. „Das war für alle eine außergewöhnliche Situation.“ Und es waren durchaus schwierige Monate. Dazu kommt: Für die Flüchtlinge oder auch Spätaussiedler bedeutet das Lager in der Regel den ersten Eindruck vom neuen Land.