Wenn es in Niedersachsen Ärger beim Abitur gibt, dann geht es fast immer um Mathematik. 2016 musste sogar der Notenschlüssel angepasst werden. Warum erscheint ausgerechnet das Matheabi immer so schwierig. Wir haben bei Experten nachgefragt.
Hannover. Wieder einmal haben Schüler und Lehrkräfte in Niedersachsen massive Kritik am Mathematikabitur geübt. Warum? Es seien zu komplizierte Aufgaben gewesen, und insgesamt sei die Prüfungszeit viel zu kurz bemessen gewesen. Zeitnot ist ein seit Langem moniertes Problem beim Matheabitur, und auch in diesem Jahr ist es wieder von Lehrern bestätigt worden. Anders als in anderen Abiturprüfungen würden selbst herausragende Schüler in Mathematik nie frühzeitig fertig, heißt es. Andere Bundesländer wie Schleswig-Holstein oder Sachsen hätten auf diese bereits seit Jahren geäußerte Kritik reagiert, sagt Mathias Trauschke, Vorsitzender des Verbandes zur Förderung des Mint-Unterrichts, und in diesem Jahr die Prüfungszeit verlängert. Niedersachsen allerdings nicht.
Ein Kultusministeriumssprecher erklärte, man habe den Prüflingen nicht präventiv mehr Zeit eingeräumt, weil man davon ausgegangen sei, dass die vorhandene Zeit ausreichen werde. Niedersachsen habe andere Maßnahmen zum Umgang mit den Corona-Einschränkungen gewählt, so hätten Lehrkräfte mehr Freiheit bei der Aufgabenwahl gehabt. Die Regelungen hätten denen des Corona-Vorjahres entsprochen.