Abitur- und Abschlussprüfungen: Niedersachsen bereitet sich auf Schummelversuche durch ChatGPT vor
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Abitur mit Hilfe von KI? Ausgeschaltete Smartphones liegen am ersten Tag der Abiturprüfungen in einem Klassenzimmer.
© Quelle: Sebastian Gollnow/dpa
Hannover/Hamburg. Das Land Niedersachsen bereitet sich auf mögliche Täuschungsversuche bei Schulprüfungen durch Online-Programme mit Künstlicher Intelligenz vor. Aktuell seien bei den Prüfungen in der 9./10. Klasse oder bei den Abitur-Prüfungen noch keine solchen Verdachtsfälle bekanntgeworden, sagte die Sprecherin des Kultusministeriums, Britta Lüers, am Freitag in Hannover. Allerdings wurden nach Informationen des NDR in Hamburg bereits einzelne Abiturientinnen und Abiturienten dabei erwischt, als sie während der Klausuren eine Chat-Software wie ChatGPT verwendeten.
Seit einigen Monaten würden Lehrkräfte in Niedersachsen darin geschult, wie sie Schummelversuche in Prüfungen erkennen könnten, sagte Lüers. Eine entsprechende Software, um Texte zu erkennen, die durch KI erzeugt wurden, sei bereits auf dem Markt. „Von daher sind wir da gut aufgestellt.“
KI-Schummelei als rechtliche Grauzone: Können Ergebnisse im Täuschungsfall aberkannt werden?
Wenn schwächere Schülerinnen und Schüler in Prüfungen plötzlich brillante Texte ablieferten, könnten Lehrkräfte die Klausuren dann daraufhin überprüfen. Allerdings würden diese Programme nicht zentral angeschafft.
Offen bleibe, ob Prüfungsergebnisse nachträglich rechtskräftig aberkannt werden könnten, wenn durch eine solche Software ein Täuschungsversuch offenkundig werde, erläuterte Lüers. Dies sei bislang eine „Grauzone“ und juristisches Neuland. Regierungssprecherin Anke Pörksen ergänzte, weil ChatGPT noch nicht so lange auf dem Markt sei, gebe es hierzu noch keine Rechtssprechung.
HAZ