ADAC-Niedersachsen entlässt Geschäftsführer
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Querelen beim ADAC: Hans-Henry Wieczorek ist entlassen.
© Quelle: dpa/ Montage
Hannover. Der ADAC wollte sich auf Nachfrage nicht weiter zu der Freistellung des Geschäftsführers äußern. Für viele kommt die neueste Meldung aus dem Regionalklub allerdings wenig überraschend. Geschäftsführung und Personalleitung des ADAC Niedersachsen / Sachsen-Anhalt liegen seit Jahren mit dem Betriebsrat und einigen ehemaligen Mitarbeitern des Automobilklubs aus Laatzen im Clinch. Mehrfach beschäftigten die Vorwürfe um E-Mail-Spionage, Aussperrung, Beleidigungen oder Pflichtverletzungen die Gerichte.
Im März hatte die Staatsanwaltschaft Hannover Ermittlungen wegen fehlenden hinreichenden Tatverdachts eingestellt. Der ADAC-Betriebsrat hatte dagegen Beschwerde eingelegt – und damit den Grundstein für eine weitere mögliche juristische Auseinandersetzung gelegt: Denn jetzt beschäftigt sich auch die Generalstaatsanwaltschaft in Celle mit den Bespitzelungs-Vorwürfen gegen den nun entlassenen ADAC Regional-Vorstand Wieczorek. "Bei uns ist heute die Beschwerde des Betriebsrats gegen die Einstellung des Verfahrens gegen den ADAC-Geschäftsführer durch die Staatsanwaltschaft Hannover eingegangen", sagt Nicole Lange von der Generalstaatsanwaltschaft am MIttwoch. Derzeit werde geprüft, ob weitere Ermittlungen in dem Fall aufgenommen werden müssen, ob unverzüglich Anklage erhoben werden kann oder ob die Beschwerde zurückgewiesen werden muss. "Das kann mehrere Wochen in Anspruch nehmen", erklärt Lange.
Wieczoreks Fürsprecher loben ihn als erfolgreichen Sanierer, der den wirtschaftlich angeschlagenen Regionalklub nach seinem Amtsantritt 2005 wieder auf Erfolgskurs steuerte – und dabei notgedrungen verkrustete Strukturen aufbrach. Kritiker werfen ihm selbstherrliches Handeln und Missachtung elementarer Rechte von Mitarbeitern – insbesondere vom Betriebsrat – vor. Erst wenn Wieczorek nicht mehr Geschäftsführer sei, so seine Gegner, könne beim ADAC Niedersachsen / Sachsen-Anhalt wieder Ruhe einkehren.
Die kommissarische Geschäftsführung hat Burkhard Vogt übernommen.
mic/tm/r.
HAZ