Drei Tote bei Nachbarschaftsstreit in Bienenbüttel: Jäger soll Ehepaar getötet haben
/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/7C6HMBCUQBWIZE6UQYJV6H4COQ.jpg)
Die Polizei hat die Tatortarbeit in Bienenbüttel abgeschlossen
© Quelle: Philipp Schulze/ dpa
Bienenbüttel. Auf benachbarten Wohngrundstücken im niedersächsischen Bienenbüttel sind drei Tote gefunden worden. Ersten Erkenntnissen zufolge habe es eine blutige Auseinandersetzung zwischen den Nachbarn gegeben, teilte die Polizei am Freitagabend mit. Es gebe eine Vorgeschichte mit Streitigkeiten zwischen den Personen, diese seien zuvor aber nicht eskaliert. Bei den Toten handelt es sich um einen 85-jährigen Grundstückseigentümer sowie den 62-jährigen Eigentümer des benachbarten Grundstücks und dessen 61-Jährige Ehefrau.
„Wir gehen aktuell davon aus, dass hier Nachbarschaftsstreitigkeiten eskaliert sind“, sagte der Sprecher der Polizeiinspektion Lüneburg, Kai Richter, am Freitagabend. Nach ersten Erkenntnissen soll ein 85 Jahre alter Grundstückseigentümer seine Nachbarn - einen 62-Jährigen und dessen 61 Jahre alte Ehefrau - umgebracht haben. Danach soll er sich selbst getötet haben. Er soll mit Schusswaffen „hantiert“ haben, sagte der Sprecher.
/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/YJHCKMRU2QMBA4JUKVI3EVN3VI.jpg)
Ermittler der Polizei arbeiten am Tatort. Auf benachbarten Wohngrundstücken bei Bienenbüttel sind drei Tote gefunden worden.
© Quelle: Philipp Schulze
Nach Polizeiangaben eskalierte der Streit am Freitagmittag. Gegen 12.15 Uhr hatten Anwohner in Bargdorf, einem 300-Einwohner-Ort, mehrere Schüsse und Schreie gehört. Das ausgerückte Großaufgebot der Polizei sperrte den Bereich weiträumig ab. Auf einem Grundstück fanden sie die erste Leiche. Die Polizisten gingen dann mit größter Vorsicht weiter vor, da auf den 85-jährigen Jäger mehrere Schusswaffen legal zugelassen waren. Nach Informationen der Allgemeinen Zeitung Uelzen setzte die Polizei dabei nicht nur eine Drohne, sondern auch einen schweren Panzerwagen ein.
Weitere Personen seien nicht involviert gewesen. Alle drei Getöteten wiesen Schussverletzungen auf. Die Staatsanwaltschaft sei über alle Ergebnisse der Tat nur wenige Kilometer südlich von Lüneburg informiert worden. Am Sonntag gab es laut Polizei zunächst keinen neuen Sachstand.
Tatortarbeit der Polizei abgeschlossen
Die Tatortarbeit der Polizei wurde in der Nacht weitgehend abgeschlossen, nun werden die Leichen rechtsmedizinisch untersucht. Die Ergebnisse der Obduktion wird es voraussichtlich erst in der nächsten Woche geben. Die genauen Zusammenhänge des Geschehens in dem Wohngebiet in Bargdorf, einem Ortsteil von Bienenbüttel im Landkreis Uelzen, sind noch unklar. Der Tatverdächtige ist ein Deutscher. Er verfügte über eine Jagdlizenz und soll mehrere Waffen besessen haben.
/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/675LDSKY2R4FOSI6663ESEOVUA.jpg)
Ein gepanzertes Fahrzeug der Polizei verlässt die Einsatzstelle.
© Quelle: Philipp Schulze/ dpa
Deshalb ging die Polizei nach eigenen Angaben bei dem Einsatz in der Lüneburger Heide mit einem hohen Maß an Umsicht vor. Spezialkräfte der Polizei aus Hamburg rückten mit einem gepanzerten Fahrzeug an - zudem ein Spezialeinsatzkommando aus Hannover. Gerichtsmediziner aus Hamburg kamen, zudem waren Kriminaltechniker mit weißen Anzügen im Einsatz. Die Experten sollten den Tatverlauf auf den weitläufigen Grundstücken rekonstruieren, sagte der Polizeisprecher. Die legalen Schusswaffen des Seniors wurden sichergestellt.
Am Samstag waren die weiträumigen Absperrungen aufgehoben, Hundebesitzer gingen mit ihren Tieren in der Natur spazieren. Nur wenige Techniker waren auf dem Grundstück zu sehen.
Von RND/lni/sbü