Die Erdgasbohrungen vor Borkum rücken näher: Bereits in der nächsten Woche soll der Landtag eine erste Entscheidung fällen. Ein niederländisches Unternehmen will nahe des Wattenmeers zwei Milliarden Kubikmeter Gas jährlich fördern.
Hannover.Angesichts der Unsicherheiten bei der Energieversorgung durch den Krieg in der Ukraine will Niedersachsen mögliche Erdgasbohrungen in der Nordsee beschleunigen. In der kommenden Woche wird der Landtag voraussichtlich den gültigen Beschluss gegen den Bau einer Gas-Plattform vor Borkum aufheben. Ein neuer Beschluss in der Juni-Sitzung des Parlaments soll die Förderung dann möglich machen. Das kündigte CDU-Landtagsfraktionschef Dirk Toepffer am Mittwoch an.
„Die politische Lage hat sich völlig verändert“, sagte Toepffer mit Blick auf den Ukraine-Krieg und die Bestrebungen in Deutschland, unabhängig von Gaslieferungen aus Russland zu werden. Und das Problem müsse schnell gelöst werden. Deshalb will die Landesregierung in der kommenden Woche im Parlament beantragen, den Beschluss vom Oktober aufzuheben. „Dann ist er erst mal weg“, sagte Toepffer – und das Land könne schon einmal die Erlaubnis für die Suche nach Erdgas erteilen.