Metall- und Elektroindustrie
Laut einer Umfrage der Arbeitgeberverbände Niedersachsen rechnen die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie mit einer Verschärfung der Situation. Ab Herbst drohe eine Welle von Insolvenzen. Auch im kommenden Jahr werde sich die Lage kaum verbessern.
Hannover. Durch die Folgen der Corona-Krise sind in der niedersächsischen Metall- und Elektroindustrie 60.000 Arbeitsplätze in Gefahr. Laut einer Umfrage der Arbeitgeberverbände Niedersachsen liegen die Umsätze der beiden Branchen derzeit im Schnitt rund 40 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Drei von vier Unternehmen befürchten, dass sich die Auftragslage im zweiten Halbjahr noch einmal verschlechtern wird. „Wir erwarten, dass dieses Jahr etwa 30.000 Stellen verloren gehen“, sagte Hauptgeschäftsführer Volker Schmidt am Donnerstag in Hannover. Im kommenden Jahr drohe ein Stellenabbau in ähnlicher Größenordnung.
An der Umfrage haben sich 814 Unternehmen beteiligt, schwerpunktmäßig aus der Industrie, aber auch aus Handel und Dienstleistungen. Die große Mehrheit der Betriebe habe das Jahr 2020 bereits abgehakt, hieß es. Besonders groß sei der Pessimismus im Maschinenbau: Das Gros der Firmen sehe keine Belebung der Konjunktur vor Mitte nächsten Jahres. Für viele habe deshalb die Sicherung ihrer Liquidität Vorrang. 90 Prozent der Betriebe in der Industrie, im Handel und in der Gastronomie wollen deshalb freiwerdende Stellen zunächst nicht wieder besetzen. Jedes dritte Industrieunternehmen plane im laufenden Jahr zudem betriebsbedingte Kündigungen.