Interview mit Jugendforscherin
Vor allem Kinder und Jugendliche haben durch den Corona-Shutdown gelitten. Vor neuen Maßnahmen sollten sie angehört werden, findet Jugendforscherin Tanja Rusack.
Frau Rusack, Sie haben sich in einer breit angelegten Studie mit der Lage von Jugendlichen und jungen Menschen in der Corona-Krise beschäftigt. Zu welchen Ergebnissen sind Sie gekommen?
Wir haben uns mit den Erfahrungen von Jugendlichen und jungen Menschen im Alter von 15 bis 30 Jahren beschäftigt, weil wir das Gefühl hatten, dass sich sehr viele staatliche Maßnahmen um das Lebensfeld junger Menschen drehten, die aber in keiner Weise einbezogen worden sind. Und diese Grundannahme wurde durch unsere Studie voll bestätigt. 8000 Menschen haben sich an der Studie beteiligt, mit 5500, die den Fragebogen komplett ausgefüllt haben, haben wir die Berechnungen durchgeführt. Das Ergebnis der Befragung war ernüchternd: Die jungen Menschen haben sich weder gesehen gefühlt noch gehört. Sie wurden komplett ignoriert gerade in Zeiten, wo plötzlich alles hinfällig war: Sie konnten nicht mehr zur Schule gehen, zur Universität. Sie konnten keinen Sport mehr treiben.