Auch in Corona-Zeiten leert Niedersachsen-Reporter Michael B. Berger seinen (satirischen) Papierkorb mit Nachrichten, die liegen geblieben sind.
Geben wir es ruhig zu. Auch an diesem abgelegenen Ort neben dem Papierkorb im tiefen Niedersächsischen herrschte in dieser Woche so etwas wie Rührung, als wir sahen, wie die martialischen Männer vor der sitzenden Angela strammstanden, die Helme zum Gebet abnahmen und musikalisch „rote Rosen“ regnen ließen, derweil im Geiste die rauchige Stimme der Knef über den eisigen Bendler-Block wehte. Sollten wir an dieser Stelle in den letzten 16 Jahren die verehrte Frau Kanzlerin jemals als „sprechenden Hosenanzug“, gar als „Mami“, „Pinguin“ oder sonst wie tituliert haben, so leisten wir hiermit Abbitte, ziehen den Hut und gestehen, dass neben der Trauerfeier für Prinz Philip uns dieser Zapfenstreich echt gerührt hat. Wie sagt man da? Horrido, und weiter so? Nicht geschüttelt und gerührt. Ach, egal. Es fehlen die Worte.