Der niedersächsische Landtag hat einen Beschluss gegen die geplante Erdgasförderung vor Borkum zurückgenommen. Den Sinneswandel begründet die Regierung mit der Energiekrise infolge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine.
Hannover. Der Widerstand gegen die Erdgasförderung in der Nordsee wird geringer: Am Donnerstag hat der Landtag wie zu erwarten mit den Stimmen von SPD, CDU, FDP und fraktionslosen Abgeordneten einen Beschluss gegen die geplanten Bohrung zurückgenommen. Die Grünen lehnten die Aufhebung ab. Damit werden die Pläne des niederländischen Unternehmens One-Dyas, Erdgas im deutschen und niederländischen Teil der Nordsee zu fördern, wahrscheinlicher. Einen entsprechenden Landtagsbeschluss gibt es aber noch nicht.
„Mit der Rücknahme des Oktober-Beschlusses setzen wir einen weiteren Mosaikstein auf dem Weg zur deutschen Energieunabhängigkeit von Russland“, zeigte sich Wirtschaftsminister Bernd Althusmann überzeugt. Der Christdemokrat verwies darauf, dass Niedersachsen von einer Gasförderung profitiere und das Weltnaturerbe Wattenmeer unberührt bleibe. Zudem hätte das Unternehmen One-Dyas die Pläne ohnehin im niederländischen Teil der Nordsee umgesetzt.