Gefälschter Brief löst Absage des Karnevals in Braunschweig aus
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/T7FJ2WPO5D55EJSXOUGUUNUXLI.jpg)
Karnevalisten nehmen am Karnevalsumzug „Schoduvel“ teil und überqueren den Altstadtmarkt in Braunschweig.
© Quelle: Moritz Frankenberg/dpa
Braunschweig. Die jüngste Absage des Braunschweiger Karnevalszugs „Schoduvel“ ist offenbar auf einen gefälschten Brief des Oberbürgermeisters zurückzuführen. „Das Schreiben ist gefälscht, es handelt sich um kein Schreiben der Stadt Braunschweig“, teilte die Verwaltung am Montag mit und kündigte eine Strafanzeige an. Der neue Oberbürgermeister Thorsten Kornblum (SPD) distanziere sich auch vom Stil und sprachlichen Gestus des Briefes.
Zugmarschall Gerhard Baller vom Komitee Braunschweiger Karneval hatte am Sonntag per Mitteilung den Karnevalszug und den kompletten Saalkarneval wie Weiberfastnacht oder die große Prunksitzung abgesagt. „Auslöser für den Schritt war ein Brief, den ich am Silvestertag in der Post hatte“, sagte Baller am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Das Komitee werde den durch den Oberbürgermeister für die kommende Woche angekündigten förmlichen Beschluss zur Veranstaltungsabsage akzeptieren, hatte Baller am Sonntag mitgeteilt.
Größter Straßenkarneval Norddeutschlands
„Die Absage bleibt aber trotz der Fälschung bestehen“, sagte der Zugmarschall. Aufgrund des dynamischen Pandemiegeschehens sei die weitere Entwicklung derzeit nicht abzusehen, hieß es von der Stadt. Eine im Brief behauptete jüngste Abstimmung mit dem Land habe es jedoch nicht gegeben.
In normalen Jahren zieht der „Schoduvel“ - niederdeutsch für „Scheuch den Teufel!“ - oft mehr als 200.000 Zuschauer auf die Straßen und gilt daher als größter Straßenkarneval Norddeutschlands.
Von RND/dpa/Christian Brahmann
HAZ