Oldenburg setzt im Kampf gegen Zigarettenstummel auf Kippen-Gullys
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Die Kippen-Gullys in Oldenburg werden gut genutzt. In unmittelbarer Nähe zu den Bodenaschenbechern liegen weniger Kippen auf dem Boden als früher.
© Quelle: Hauke-Christian Dittrich/dpa
Oldenburg. Die Kippen-Gullys in Oldenburg werden nach Angaben der Stadt gut genutzt. In unmittelbarer Nähe zu den Bodenaschenbechern liegen weniger Kippen auf dem Boden als früher, wie eine Stadtsprecherin auf Nachfrage mitteilte. Aber: „Aktuell befinden wir uns noch im Modellversuch und haben kein abschließendes Fazit gezogen.“
Erkennbar sei schon jetzt, dass sich die Wirksamkeit auf einen Radius von rund drei Metern um den Ascher begrenzt. „Schaut man sich entferntere Stellen an, muss man erkennen, dass dort wieder mehr Kippen liegen.“
Aschenbecher sind ins Pflaster eingebaut
Die Kippen-Gullys wurden im Oktober 2020 an einer Bushaltestelle in der Oldenburger Innenstadt installiert, im März 2021 startete das Projekt offiziell. Zunächst wurden fünf Bodenascher eingebaut. Einer wurde später wieder entfernt, da sich der Standort als ungünstig herausstellte.
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In unmittelbarer Nähe zu den Bodenaschenbechern liegen weniger Kippen auf dem Boden als früher-
© Quelle: Hauke-Christian Dittrich/dpa
Die Aschenbecher sind in die Pflasterung eingebaut. Raucherinnen und Raucher können dort ihre Glimmstängel durch ein Gitterrost in einen Auffangbehälter fallen lassen. Die Behälter haben ein Fassungsvermögen von jeweils rund 30 Litern und werden einmal pro Woche geleert. Der Stadtsprecherin zufolge liegen pro Woche 400 bis 500 Zigarettenkippen in einem Bodenaschenbecher.
Eine Kippe verunreinigt 40 Liter Grundwasser
Ziel des Projektes ist, dass weniger Kippen auf dem Boden landen, denn diese belasten das Grundwasser. „Das Nervengift Nikotin ist gut wasserlöslich, wird sehr schnell aus den Kippen ausgewaschen und sickert so in das Grundwasser“, teilte die Stadt zum Start mit. Sie verwies auf wissenschaftliche Untersuchungen, nach denen eine Zigarettenkippe rund 40 Liter Grundwasser verunreinigen kann.
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Die Testphase läuft bis Mitte des Jahres. Die Stadt sieht bislang positive wie negative Aspekte. Positiv ist demnach die leichte Leerung und die gute Wirkung im Umkreis von bis zu drei Metern. Negativ sei, dass im Abstand von mehr als drei Metern keine Wirkung festzustellen ist und die Roste nur gering belastbar sind. So sollten keine Fahrzeuge über die Bodenaschenbecher fahren. Unter freiem Himmel sammelt sich zudem bei Regen Wasser in den Behältern.
Von RND/dpa
HAZ