Auch dank kommunaler Aufträge ging es in der Bauwirtschaft viele Jahre nur aufwärts. Nun müssen die Betriebe dieser Branche auf Hilfen aus Berlin für klamme Städte und Gemeinden hoffen, meint Jens Heitmann.
Hannover.Die Zahl der Hoffnungsträger schrumpft immer weiter zusammen. Als die Industrie- und Handelskammer Niedersachsen ihre jüngste Umfrage zur Konjunktur präsentierte, war das Bild schon rabenschwarz. Weder die Industrie noch der Handel, das Gastgewerbe oder die Dienstleister äußerten auch nur einen Hauch von Zuversicht für ihre Geschäfte. Nur in der Ernährungswirtschaft und in der Bauwirtschaft wollte man das Jahr noch nicht komplett abschreiben. Nun wächst auch hier der Pessimismus.
Ganz überraschend kommt das nicht – obwohl das Baugewerbe zuweilen den Anschein erweckte, die Krise einigermaßen unbeschadet überstehen zu können. Möglicherweise hat der lang anhaltende Aufschwung selbst die Branche zu der Annahme verleitet, dass der Auftragsvergabe eine Art von Automatismus zugrunde liegt: Marode Straßen und Gebäude müssen schließlich irgendwann saniert werden – und zwar am besten dann, wenn die Kassen von Bund, Ländern und Kommunen gut gefüllt sind.