Die hohen Personalausgaben der Deutschen Messe AG stören die Anteilseigner schon lange. Nun sehen sie die Möglichkeit, die Kosten zu senken, meint Jens Heitmann.
Hannover.Die Drohung mit dem eigenen Ableben hat sich für die Deutsche Messe schon einmal ausgezahlt. Als die Gesellschaft 2009 wegen hoher Abschreibungen vor dem Abgrund stand, halfen ihr die Anteilseigner mit einer Kapitalerhöhung von 250 Millionen Euro aus der Not. Für das Land Niedersachsen und die Stadt Hannover ist der Erhalt des Unternehmens vor allem deshalb wichtig, weil Aussteller und Besucher im Jahr rund 1,5 Milliarden Euro in der Region lassen und auf diese Weise dazu beitragen, um die 14.000 Jobs zu sichern.
Deshalb erwarten die Anteilseigner von der Messe AG selbst keine großen Gewinne. Es reicht ihnen, wenn sie ihre Investitionen aus eigener Kraft stemmen kann und am Jahresende eine Minidividende ausschüttet. Landes- und Kommunalpolitiker stören sich jedoch schon länger am Gehaltsgefüge des Unternehmens. Im Branchenvergleich werden in Hannover mit Abstand die höchsten Gehälter bezahlt. Da die Deutsche Messe der Tarifhoheit der IG Metall unterliegt, sind die Einkommen hier deutlich über dem Durchschnitt anderer Messeplätze.