Trotz schwacher Konjunktur ist der Deutsche Aktienindex in diesem Jahr um mehr als 25 Prozent gestiegen. Wesentlich dazu beigetragen haben die Notenbanken, die mit ihrer lockeren Geldpolitik die Märkte mit viel Liquidität versorgt haben, meint Dirk Stelzl. Wenn Staatsanleihen negative Renditen aufweisen, werden Aktien attraktiver.
Hannover.Das Abschneiden des Deutschen Aktienindex (Dax) passt nicht so recht zur Stimmung, die die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr begleitet hat. Das Bruttoinlandsprodukt ist im zweiten Quartal leicht geschrumpft und im dritten Vierteljahr kaum gewachsen. Vor allem die Industrie hat mit einer Rezession zu kämpfen – doch was passiert am Aktienmarkt? Der Leitindex ist 2019 um mehr als 25 Prozent gestiegen. Geldanleger, die die Nerven behalten und in Aktien investiert haben, können sich über ein fulminantes Börsenjahr freuen. Allerdings hatten sie im Vorjahr hohe Verluste einstecken müssen.
Auch wenn die Konjunktur schwächelt, ist es für die Gesamtwirtschaft nicht so schlimm gekommen wie von manchen befürchtet. Die Bundesrepublik ist zwar stärker als andere Länder nach wie vor eine Industrienation, doch der Anteil des – von internationalen Handelskonflikten getroffenen – Wirtschaftszweigs an der gesamten Wertschöpfung hat sich mit den Jahren verringert. Andere Bereiche der Wirtschaft haben sich als relativ stabil erwiesen. Hinzu kommt: Zuletzt gab es Signale, dass sich der Streit zwischen den Vereinigten Staaten und China etwas entspannt. Die Zuversicht der Firmen ist wieder gestiegen.