Volkswagen

Konzern investiert in E-Mobilität

Das Logo von Volkswagen glänzt an der Heckklappe des neuen Transporters Buzz Cargo.

Das Logo von Volkswagen glänzt an der Heckklappe des neuen Transporters Buzz Cargo.

Hannover. Mit Milliardensummen in Elektromobilität, selbstfahrende Autos und neue Mobilitätsdienste stellt Volkswagen die Weichen für die Zukunft. In den nächsten fünf Jahren will der Konzern in diese Bereiche 44 Milliarden Euro investieren. „Wir haben uns entschlossen, dass Innovationstempo zu erhöhen“, sagte Vorstandschef Herbert Diess am Freitag in Wolfsburg.

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Im Zuge der Neuausrichtung werden nach Zwickau auch die Werke in Hannover und Emden auf die Produktion von Elektrofahrzeugen umgestellt: Das kostet jedoch Arbeitsplätze. In Ostfriesland könnte nach Angaben aus Arbeitnehmerkreisen künftig jede sechste der aktuell 9000 Stellen wegfallen, bei Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) könnte die Zahl der Arbeitsplätze bis 2028 von heute 14.000 auf rund 10.000 sinken. Betriebsbedingte Kündigungen sind jedoch ausgeschlossen.

Die Landesregierung zeigte sich dennoch zufrieden mit dem geplanten Umbau des Konzerns. „Volkswagen macht ernst“, sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) nach einer Sitzung des Aufsichtsrates. Insgesamt investiere VW in Wolfsburg, Hannover, Braunschweig, Salzgitter, Osnabrück und Emden rund 15 Milliarden Euro, sagte Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU). „Mit den diesen Entscheidungen setzt sich Niedersachsen an die Spitze der Mobilitätswende.“

Wolfsburg bleibt mit Abstand der größte Standort – dort startet im nächsten Jahr die Produktion der achten Generation des Golf. Der größte Wandel jedoch steht den Werken in Emden und Hannover bevor. In Ostfriesland sollen ab 2022 elektrische Kleinwagen und Limousinen von Band laufen – der Passat wird ins tschechische Kvasiny verlegt. VWN beginnt in vier Jahren ebenfalls mit der Produktion von Elektro-Modellen – parallel dazu werden weiter Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren gefertigt. „Das ist ein wichtiges Etappenziel bei unserer Neuausrichtung“, sagte VWN-Chef Thomas Sedran.

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Konkret sehen die Pläne vor, dass in Stöcken 2022 der Bau der ID-Buzz-Familie beginnt – das ist die Elektroversion des heutigen Multivans. Die aktuelle Transporter-Generation werde noch bis 2024 in Hannover produziert, hieß es. Der Start des Nachfolge-Modells T7 ist für 2020 vorgesehen, dann allerdings ausschließlich als Multivans. Die Transporter-Variante des T7 könnte in sechs Jahren nur noch in der Türkei zusammen mit Ford gebaut werden. Dazu will sich VWN jedoch nicht äußern.

Darüber hinaus soll das Werk künftig einen E-SUV bauen – dieser Geländewagen für die Stadt firmiert unter dem Arbeitstitel eLounge. Dagegen habe der auch in Hannover produzierte Pick-Up Amarok keine Zukunft mehr, verlautete aus Unternehmenskreisen. Ab 2021 könnte Volkswagen das Modell ganz einstellen. Insgesamt investiert der Konzern in Stöcken nach Angaben des Betriebsrates „deutlich mehr als 1,5 Milliarden Euro“.

„Wir haben künftig die Kompetenz für alle Antriebsarten und können damit flexibel auf Veränderungen in der Nachfrage reagieren“, sagte Betriebsratschefin Bertina Murkovic. Der Einigung auf die neue Modellpalette sei ein „zähes Ringen“ mit den Arbeitnehmervertretern vorangegangen, verlautete aus dem Management. Bei der internen Bewerbung um die Produktion des ID Buzz habe der Standort noch als zu teuer gegolten.

Um die Kosten zu senken, will VWN die Belegschaft Jahr für Jahr um 300 bis 400 Mitarbeiter verkleinern. Das solle vor allem über Altersteilzeitmodelle geschehen, sagte Personalvorstand Thomas Edig. Auch in zehn Jahren wolle man bei der Zahl der Beschäftigten fünfstellig bleiben.

Von Jens Heitmann

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