Bei der Krätze graben weibliche Milben kleine Gänge unter der menschlichen Haut. Die Parasiten selbst sind nicht gefährlich, es kann aber zu eitrigen Entzündungen kommen. Seit einiger Zeit nimmt die ansteckende Krankheit wieder zu.
Hannover. Juckende Haut, rötliche Pusteln: Die ansteckende Krankheit Krätze (Skabies) kann sehr unangenehm sein. Nach Einschätzung des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes nimmt die durch Skabiesmilben verursachte Hautkrankheit vermutlich zu. Konkrete Zahlen für ganz Niedersachsen liegen aber nicht vor, da keine allgemeine Meldepflicht gemäß dem Infektionsschutzgesetz besteht. Wenn Krätze in Kitas oder Schulen auftritt, muss die Leitung allerdings das örtliche Gesundheitsamt benachrichtigen. Seit Juli 2017 gilt die auch für Pflegeheime, Justizvollzugsanstalten, Obdachlosen-Einrichtungen und andere Massenunterkünfte.
In der Region Hannover hat sich die Anzahl der Krätze-Meldungen seit 2017 mehr als verdoppelt. 2017 wurden 218 Fälle aus Gemeinschaftseinrichtungen bekannt, 2018 waren es 370 und im vergangenen Jahr 514. 2019 entfielen davon 77 Prozent auf Kitas und Schulen. Wie eine Behördensprecherin sagte, nehmen die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes grundsätzlich Kontakt zu den betroffenen Einrichtungen auf, um sie zu beraten. Eine Arztmeldepflicht für die Allgemeinbevölkerung gibt es nicht.