Die allermeisten Menschen im Land wollen die verbliebenen Atommeiler länger laufen lassen als bisher geplant. Gleichzeitig befürwortet eine Mehrheit Energiesanktionen gegen Russland. Das hat der „Niedersachsen Check“ ergeben, eine Umfrage zur Landtagswahl im Auftrag niedersächsischer Tageszeitungen.
Hannover. Unter dem Eindruck des Ukraine-Krieges schreckt eine Mehrheit der Bürger in Niedersachsen bei der Energieversorgung offenbar auch vor radikalen Entscheidungen nicht mehr zurück. 70 Prozent der im Auftrag niedersächsischer Tageszeitungen im „Niedersachsen Check“ befragten Wählerinnen und Wähler sind der Meinung, dass der Zeitplan des für Ende 2022 angestrebten Atomausstiegs überdacht werden sollte. Sie rechnen infolge des Krieges mit Engpässen bei der Energieversorgung und damit zu großen Teilen auch mit finanziellen Belastungen. Trotzdem vertreten 55 Prozent die Auffassung, dass der Import von Erdgas und Erdöl aus Russland gestoppt werden sollte – auch wenn dadurch die Preise für Strom, Gas, Benzin und Diesel weiter steigen würden.
Etwa sechs Monate vor der Landtagswahl in Niedersachsen am 9. Oktober hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa für den „Niedersachsen Check“ rund 2000 zufällig ausgewählte Wählerinnen und Wähler zum Thema Energieversorgung und zur politischen Stimmung im Land befragt. Die Umfrage soll in den kommenden Monaten zu weiteren Themen wiederholt werden.